BfArM untersagt für Raucher hohe Beta-Carotin-Dosis

BONN (dpa). Vitamintabletten und ähnliche Präparate mit hohem Beta-Carotin-Anteil erhöhen offenbar das Lungenkrebsrisiko bei Rauchern. Raucher dürfen diese Mittel daher nicht mehr einnehmen. Das verfügte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn.

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Die Anordnung gilt ab dem 1. Mai 2006 für Beta-Carotin-Dosen von mehr als 20 mg täglich. Niedriger dosierte Mittel erhalten einen Warnhinweis. Arzneimittel, die Beta-Carotin in geringen Mengen als Farbstoff enthalten, sind nicht betroffen. Beta- Carotin ist eine Vitamin A-Vorstufe.

Klinische Prüfungen hatten ergeben, daß Raucher, die Beta-Carotin in höheren Dosen einnahmen, signifikant häufiger an Lungenkrebs erkrankten als Probanden, die ein Scheinmedikament einnahmen. Auch die Sterblichkeit war in der Gruppe der Beta-Carotin-Anwender erhöht. Nachuntersuchungen belegten, daß auch sechs Jahre nach Ende einer der Studien das Lungenkrebsrisiko in der Beta-Carotin-Gruppe erhöht war.

In den Studien waren Raucher untersucht worden, die entweder mindestens fünf Zigaretten täglich oder schon lange rauchten. Die Tagesdosis Beta-Carotin betrug mindestens 20 mg. Eine ähnliche Risikoerhöhung ist für Arzneimittel mit geringerem Beta-Carotin-Gehalt nicht belegt.

Die Einnahme von Beta-Carotin zusätzlich zur Nahrung war in den 90er Jahren als sogenanntes Rauchervitamin zum Schutz gegen Lungenkrebs bei Rauchern propagiert worden.

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