Suchthäufigkeit im Alter vom sozialen Umfeld unabhängig

BERLIN (grue). Jeder zweite Patient in einer Psychiatrischen Klinik hat auch eine Suchterkrankung. Hauptprobleme sind Alkohol- und Benzodiazepinmissbrauch.

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Das geht aus den Krankenhausdaten der Jahre 2003 bis 2005 hervor, die aus den sieben psychiatrischen Kliniken der Vivantes GmbH in Berlin stammen. In dieser Zeit wurden in den Kliniken knapp 48500 Patienten behandelt. Wie Professor Thomas Wetterling aus Berlin berichtete, gab es bei den 60- bis 69-jährigen zu 46 Prozent Suchtprobleme und bei den noch älteren Patienten zu 15 Prozent. Nur bei 1,3 Prozent dieser Patienten handelte es sich um eine einmalige akute Intoxikation ohne Zeichen der Substanzabhängigkeit. Am häufigsten waren Alkoholabhängigkeit und Benzodiazepinmissbrauch. Beide kamen bei Männern durchweg häufiger vor als bei Frauen.

Der Anteil der Patienten mit Delir und suchtbedingten kognitiven Störungen stieg mit dem Alter, sagte Wetterling bei einem Psychiatrie-Kongress in Berlin. "Dagegen bestand kein klarer Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Suchterkrankungen bei Älteren und deren sozialem Umfeld." So gab es in den Berliner Bezirken Neukölln und Kreuzberg mit ihrem hohen Anteil an Sozialhilfeempfängern statistisch nicht wesentlich mehr suchtkranke alte Menschen als in Reinickendorf und Schöneberg, beides Stadtteile mit höherem Durchschnittseinkommen.

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