Leitartikel zum Komasaufen

Jugendliche mit den Folgen konfrontieren

Mehr als 26.000 Jugendliche und junge Erwachsene wurden 2011 nach exzessivem Alkoholkonsum stationär behandelt. Aufklärungskampagnen haben bisher wenig geholfen, Gespräche am Klinikbett dagegen schon.

Von Rebecca Beerheide Veröffentlicht:
Betrunken in der Notaufnahme.

Betrunken in der Notaufnahme.

© Peter Steffen / dpa

Jugendliche trinken bis zum Umfallen - und Erwachsene wissen seit Jahren nicht, wie sie damit umgehen sollen: Komasaufen ist und bleibt eine mehr als bedenkliche und vor allem ungesunde Art der Wochenendbeschäftigung vieler Jugendlicher.

Über 26.000 Jugendliche landeten 2011 nach einem Besäufnis in der Klinik. Um diesen Trend aufzuhalten, wurde einiges ausprobiert: Auf die vor gut zehn Jahren beliebten Alkopops wurden drastische Steuern erhoben, heute sind sie raus aus den Regalen und Kneipen.

Supermarktketten haben in ihren Kassensystemen Sperren, sobald Alkohol über den Scanner gezogen wird. In einigen Bundesländern gibt es nächtliche Verkaufsverbote von Alkohol an Tankstellen.

Vor fast allen Kinofilmen laufen Spots von Alkohol-Präventionskampagnen. Allein die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) unterhält sieben große Projekte, der Verband der privaten Krankenkassen (PKV) zahlt seit 2009 rund 50 Millionen Euro für Kampagnen und unterstützt so auch die Arbeit der BZgA.

Am Mittwoch dieser Woche sollen die Teilnehmer eines bundesweiten Präventionswettbewerbs der BZgA und des PKV-Verbandes geehrt werden.

All die Bemühungen scheinen allerdings nicht zu fruchten: Im Jahr 2000 zählte das Statistische Bundesamt 9514 Jugendliche zwischen zehn und 20 Jahren, die nach dem Komasaufen in Kliniken wieder aufwachten ...

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