Initiative "Stark gegen Schmerz" bündelt Interessen

MÜNCHEN (mop). Die multimodale Schmerzbehandlung ist in Deutschland eher ein Stiefkind der Medizin und führt schon in der ärztlichen Aus- und Weiterbildung ein Schattendasein. "Der Schmerz im Bereich des Bewegungsapparats wird einfach nicht ernst genommen", sagte Professor Josef Zacher vom Klinikum Berlin-Buch. Dem entgegenzuwirken ist das Ziel der Initiative "Stark gegen den Schmerz".

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Eine europäische Befragung von etwa 1000 Patienten mit Schmerzen am Bewegungsapparat hat ergeben, daß drei Viertel von ihnen wegen dieser Beschwerden behandelt werden. Ein Drittel dieser Patienten hat durch die Therapie gastrointestinale Beschwerden. Die Hälfte der Patienten hat die Medikation deshalb abgesetzt und einen Anstieg der Schmerzen in Kauf genommen. "Es ist an der Zeit, diesen Patienten besser zu helfen" sagteZacher, der Vorsitzender der Initiative ist, bei einem MSD-Symposium in München.

Die Initiative, die unter der Schirmherrschaft der Schauspielerin Senta Berger steht, will umfassend über Gelenkschmerzen und geeignete Diagnose- und Therapiemöglichkeiten aufklären. Zudem sollen die Interessen von Patienten, Wissenschaftlern und Organisationen gebündelt und Impulse für ein Umdenken in der Medizin, in der Öffentlichkeit und der Gesundheitspolitik gegeben werden. Inzwischen ist außerdem eine repräsentative Studie gestartet worden, mit der die Prävalenz von Gelenkbeschwerden in Deutschland ermittelt werden soll.

Mitwirkende bei der Initiative sind die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie, die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes. Als Vertreter der Patienten sind die Deutsche Rheuma-Liga und die Deutsche Schmerzhilfe beteiligt.

Die Webseite der Initiative ist unter www.stark-gegen-den-schmerz.de

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