Basisanalgesie hält Schmerzen nach der Op in Schach

FRANKFURT AM MAIN (run). Damit so wenig wie möglich postoperative Schmerzen überhaupt erst entstehen, sollten alle frisch operierten Patienten eine analgetische Basismedikation erhalten. Das hat Dr. Uwe Junker aus Remscheid beim Deutschen Schmerztag in Frankfurt am Main gefordert.

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Als Basismedikation kommt nach Angaben des Chefarztes am Sana-Klinikum etwa Parecoxib, 40 mg i.v. alle zwölf Stunden, infrage. Bei viszeralen Schmerzen werde oft auch Metamizol, 1,5 g als Kurzinfusion alle sechs Stunden, gegeben. Nach neuen skandinavischen Studien wird derzeit allerdings die verbreitete Anwendung dieses Analgetikums in der postoperativen Phase stark in Frage gestellt.

Denn den Ergebnissen der Studien zufolge scheint das Risiko einer Agranulozytose deutlich höher zu sein als bisher angenommen, wie Junker bei einer Veranstaltung von Pfizer berichtet hat. Sein Rat: "Wenn Sie Metamizol nutzen, dann geben Sie es immer langsam über 20 bis 30 Minuten in einer Kochsalzlösung."

Alternativ - wegen des besseren Sicherheitsprofils - könne auch Paracetamol, 1 g i.v. alle sechs Stunden, angewendet werden. "Es ist allerdings deutlich weniger effektiv, so daß in der Akutphase meist ein Opioid dazu gegeben werden muß", so Junker.

Bei neueren Coxiben wie Parecoxib (Dynastat®), dem Prodrug von Valdecoxib, könne wegen der sehr guten analgetischen Potenz und langen Wirkdauer darauf verzichtet werden. Junker verwies dazu auf Studien bei Weisheitszahnextraktionen, bei denen Valdecoxib (Bextra®) postoperativ mindestens äquianalgetisch wie die Kombination aus Oxycodon und Paracetamol gewirkt hat.

Ein weiterer Vorteil der Coxibe ist nach Angaben des Schmerztherapeuten, daß sie nicht sedierend wirken. Dies wirke sich positiv auf die Frühmobilisierung von Patienten nach einer Op aus und bewirke auch eine frühere Normalisierung der Darmmotilität bei perioperativer Anwendung während einer Kolon-Op.

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