Flexible Therapie mit Opioiden bei Tumorschmerzen

FRANKFURT AM MAIN (hbr). Patienten mit Tumorschmerzen sind in ihren letzten Lebensmonaten außer durch die Schmerzen oft durch weitere Beschwerden zusätzlich erheblich belastet. Mit der Wahl des individuell passenden Opioids zur Schmerzlinderung können Kollegen dies berücksichtigen. Hydromorphon zum Beispiel bietet sich bei Obstipation an, einem häufigen Symptom bei Tumorschmerzen.

Veröffentlicht:

Nicht nur Schmerzen plagen mehr als 80 Prozent der älteren Patienten in den letzten Wochen ihres Lebens. Oft kommen weitere Symptome dazu, wie eine prospektive Untersuchung mit 179 Teilnehmern belegt. Mehr als 70 Prozent der Betroffenen haben etwa Übelkeit und Appetitlosigkeit oder sind verwirrt. Jeder Zweite hat Dyspnoe, Schlaflosigkeit, Erbrechen oder Verstopfung. Das berichtete Dr. Thomas Nolte vom Schmerzzentrum Wiesbaden beim Schmerztag in Frankfurt am Main.

Mittelpunkt der Tumorschmerztherapie sind Retard-Opioide, erinnerte Nolte bei einem von Mundipharma unterstützten Symposium. Bei Verstopfungsneigung können Opioide verordnet werden, die wenig obstipieren, wie Hydromorphon (vom Unternehmen als Palladon® angeboten) und Oxycodon (Oxygesic®). Mit beiden Präparaten habe er auch bei Patienten, die sowohl erbrechen als auch Schmerzen haben, gute Erfahrungen gemacht.

Eine Obstipation hat oft viele Ursachen, etwa krankheitsbedingte Immobilisation oder Flüssigkeitsmangel. Als symptomatische Therapeutika gegen Verstopfung empfiehlt Nolte unter anderem Macrogole oder Natriumpicosulfat.

Hydromorphon zweimal täglich und Oxycodon eigneten sich etwa auch zur Linderung bei häufig schwankender Schmerzstärke, so Nolte. Hier sollten Präparate bevorzugt werden, die tageweise angepaßt werden können, so Nolte. Ergänzend kann bei Durchbruchschmerzen ein kurzwirksames Opioid verabreicht werden.

Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Schmerzintensität, Häufigkeit und Dauer untersucht

Regelmäßiges Kaffeetrinken nicht mit Migräne assoziiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen