Bei Kindern mit akuten Schmerzen wirkt Metamizol

LEIPZIG (djb). Die Therapie von Kindern mit akuten Schmerzen erfordert ein potentes, rasch wirkendes Analgetikum, das enteral und parenteral angewandt werden kann. Eine wertvolle Option sei hier Metamizol, hat Professor Paul Reinhold von der Klinik für Anaesthesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Klinikum Herford gesagt.

Veröffentlicht:

Das antipyretisch und spasmolytisch wirksame Analgetikum ist als orale Therapie für Kinder ab drei Monaten und 5 Kilogramm Körpergewicht und als Zäpfchen für Kinder ab vier Jahren zugelassen. Eine besonders rasche Schmerzreduzierung binnen 30 Minuten ist durch die intravenöse Anwendung bei Kindern ab dem ersten Lebensjahr möglich, sagte Reinhold bei einem von Aventis unterstützten Symposium beim Schmerzkongreß in Leipzig. Die Wirkdauer beträgt vier bis sechs Stunden.

Die intravenöse Behandlung sei die Methode der ersten Wahl zur schnellstmöglichen Schmerztherapie bei Kindern in der frühen postoperativen Phase, so Reinhold. Studien zur perioperativen Anwendung von Metamizol (Novalgin®) bei Kindern gibt es zwar nicht, bei Erwachsenen habe die Substanz jedoch einen deutlichen Opioid-sparenden Effekt.

Im klinischen Alltag werde die Substanz bei kinderchirurgischen Eingriffen sowohl perioperativ als auch postoperativ im Aufwachraum oft angewandt, wie Befragungen auf chirurgischen Abteilungen ergeben haben.

In puncto Sicherheit zeichne sich Metamizol durch ein günstiges Profil aus, sagte Reinhold. Bei der i.v.-Applikation müsse allerdings auf eine langsame Injektion geachtet werden, um hypertensive Reaktionen zu vermeiden. Agranulozytosen seien sehr selten. In der Literatur wird dafür eine Häufigkeit von 1,1 Fällen auf eine Million Anwendungsjahre mit einer Letalität von zehn Prozent genannt, sagte Reinhold.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen