Preis für Forschungsarbeit zu Schmerzempfinden

AACHEN (ej). Mit dem Forschungspreis EGG, dem EFIC Grünenthal Grant in Höhe von insgesamt 100 000 Euro, werden in diesem Jahr fünf wissenschaftliche Projekte engagierter Schmerzforscher gefördert. Gestiftet wird der Preis vom Unternehmen Grünenthal.

Veröffentlicht:

Erfrischend unterschiedlich sind die in diesem Jahr ausgezeichneten Forschungsansätze: Sie reichen von der nozizeptiven Schmerzverarbeitung im Hirnstamm bis zur Frage der besten psychologischen Betreuung von Schmerzpatienten nach Halswirbelverletzungen.

Mit dem EGG sollen ausdrücklich wissenschaftliche Projekte gefördert werden, die in Planung sind und eine finanzielle Unterstützung brauchen. Die Entscheidung, welche Projekte unterstützt werden, liegt beim Forschungskomitee der EFIC (European Federation of IASP Chapters).

Die fünf geförderten Wissenschaftler kommen aus Großbritannien, Dänemark und Deutschland. Vier erhalten eine finanzielle Unterstützung ihrer Forschungsprojekte von je 20 000 Euro, dem fünften Preisträger wird ein Forschungsaufenthalt ermöglicht.

Deutscher Preisträger des EGG 2005 ist Professor Jens Ellrich von der Medizinischen Fakultät der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen. Ellrich untersucht mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie und der Elektroenzephalographie die Prozesse im Gehirn, die bei der Schmerzempfindung ablaufen. Die Kombination dieser Methoden ermöglicht die Identifizierung derjenigen Hirnareale, deren Aktivität bei Schmerzen moduliert wird.

Ellrich verfolgt die These, daß es möglich sein sollte, das Schmerzgedächtnis durch niederfrequente elektrische Stimulation dieser Areale zu löschen. "Tatsächlich konnten wir bei gesunden Versuchspersonen die Schmerzverarbeitung durch eine 20minütige elektrische Stimulation mehr als eine Stunde lang signifikant hemmen", so Ellrich bei der Preisverleihung in Aachen.

Vor der klinischen Verwendung dieser Methode muß allerdings noch der Mechanismus geklärt werden. Dazu soll unter anderem die finanzielle Unterstützung durch den Forschungspreis beitragen.

Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Schmerzintensität, Häufigkeit und Dauer untersucht

Regelmäßiges Kaffeetrinken nicht mit Migräne assoziiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert