Bei gemischtem Schmerz Vorteil für Kombitherapie

ATHEN (grue). Patienten mit Mixed Pain haben gleichzeitig nozizeptive und neuropathische Schmerzen. Entsprechend schwierig ist die Diagnose und Therapie dieser Schmerzform. Steht die Diagnose Mixed Pain fest, wird kombiniert behandelt.

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Mixed-Pain-Syndrome wie chronische Lumboischialgien sind schwer zu diagnostizieren, weil die bildgebende Diagnostik kaum weiterhilft. Wird etwa die Nervenwurzel nicht direkt komprimiert, sondern fast ausschließlich durch Entzündungsmediatoren aus der degenerierten Bandscheibe geschädigt, findet der Radiologe kein strukturelles Korrelat. Und nicht immer zeigt sich die Ischialgie so eindeutig, daß auf eine weiterführende Diagnostik verzichtet werden kann.

"Eine genaue Analyse somatosensorischer Auffälligkeiten ist heute durch die quantitative sensorische Testung möglich", sagte Professor Ralf Baron aus Kiel bei einer Veranstaltung des Unternehmens Pfizer in Athen.

Dafür werden 13 verschiedene standardisierte Tests zur Funktionsprüfung dünner und dicker afferenter Nervenfasern benutzt, mit denen auch kleinste neuropathische Veränderungen in der Innervation der Haut nachweisbar sind. Solche Untersuchungen brauchen viel Zeit und werden von Schmerzspezialisten bei Patienten mit unklaren therapierefraktären Schmerzen gemacht.

In Hausarztpraxen lassen sich positive sensible Schmerzphänomene auch mit einfacheren Testverfahren wie dem Pin-Prick-Test oder dem Tipp-Therm aufdecken. "Denn nicht-steroidale Antirheumatika allein sind bei Neuropathie und bestimmten entzündlichen Schmerzkomponenten zu wenig wirksam", so Baron.

Der Patient brauche deshalb zusätzlich Antidepressiva oder Antikonvulsiva, die nachweislich den neuropathischen Schmerz dämpfen. Bewährt habe sich zum Beispiel die Therapie mit Pregabalin (Lyrica®) über zwölf Wochen. In Studien kam es damit zu einer signifikanten Schmerzreduktion bei Patienten mit postherpetischer Neuralgie und diabetischer Polyneuropathie. Auch die Schlafstörungen wurden verringert.

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