Altes Opioid punktet mit neuer Galenik

KÖLN (urm). Konstante analgetisch wirksame Plasmaspiegel rund um die Uhr bei nur einmal täglicher Tabletteneinnahme - dieses Therapieziel lässt sich mit einer neuen Darreichungsform von Hydromorphon erreichen.

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Nur auf den ersten Blick handelt es sich bei dem unter dem Handelsnamen Jurnista® zugelassenen Medikament um eine herkömmliche Tablette. Tatsächlich hat man es mit einer gastrointestinal platzierten Minipumpe zu tun, die den Wirkstoff Hydromorphon kontinuierlich freisetzt.

Ermöglicht wird dies durch die OROS® (Orales Osmotisches System)-Technik. Hierbei saugt sich ein im Tabletteninneren befindlicher Quellkörper nach und nach mit Flüssigkeit voll, dehnt sich aus und setzt den Wirkstoff durch eine Laser-gebohrte Öffnung frei.

Sofern die Retardtablette die Magen-Darm-Passage nicht unter 24 Stunden zurücklegt, was unter einer Opioidtherapie eher selten geschieht, sind gleichmäßige, analgetisch wirksame Plasmaspiegel rund um die Uhr zu erwarten. Das berichtete der Wiesbadener Schmerztherapeut Dr. Thomas Nolte bei einem von Janssen-Cilag veranstalteten Symposium.

Konstante Wirkspiegel gelten als maßgebliche Voraussetzung für eine anhaltende Analgesie. Sie verhindern eine Chronifizierung dank weniger Durchbruchschmerzen. Und durch weniger Schmerzen verbessert sich auch die Schlafqualität. Substanzspezifische Vorteile von Hydromorphon sind nach Angaben von Nolte die starke Wirksamkeit (5- bis 7fach stärker als Morphin), eine geringe Plasma-Eiweiß-Bindung, die sehr geringe Metabolisierung über das hepatische Cytochrom-P450System, das Fehlen analgetisch aktiver Metabolite und eine insgesamt bessere Verträglichkeit im Vergleich zu Morphin.

Opioidtypische unerwünschte Wirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Obstipation oder kognitive Beeinträchtigung seien unter Hydromorphon vergleichsweise schwach ausgeprägt, so Nolte.

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