Rabatte mit schmerzhaften Folgen

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FRANKFURT AM MAIN (ner). Der Austausch von Analgetika bei Rabattverträgen zwischen Kassen und Arzneimittelherstellern birgt große gesundheitliche Risiken. Davon zeigten sich Experten auf dem Deutschen Schmerztag in Frankfurt am Main überzeugt. Die Deutsche Schmerzliga fordert jetzt Ausnahmeregelungen.

Mehr als 400 von 650 Mitgliedern der Schmerzliga, die auf ein anderes Medikament umgestellt worden waren, berichteten in einer Umfrage über erhebliche Verschlechterungen der Schmerzzustände, sagte Dr. Marianne Koch, Präsidentin der Organisation.

Vor allem bei Analgetika mit retardierter Formulierung sei die Galenik entscheidend für die Bioverfügbarkeit und die Verstoffwechselung, so Koch. Folge seien oft Durchbruchschmerzen. Für Medikamente mit geringer therapeutischer Breite sollten deswegen Ausnahmeregelungen geschaffen werden. Die Umstellung müsse unbedingt vermieden oder rückgängig gemacht werden können, ohne dass dem Arzt dadurch Sanktionen drohten, forderte Koch.

Teilweise erhalten Schmerzpatienten mehrmals innerhalb eines Quartals Präparate unterschiedlicher Hersteller, hieß es. Oft wisse der Arzt gar nichts davon, werde zugleich aber haftbar für Leib und Leben der Patienten gemacht, kritisierte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie, Dr. Gerhard Müller-Schwefe.

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