Kommentar zur Überweisungs-Krux

Hausgemachter Engpass

Rebekka HöhlVon Rebekka Höhl Veröffentlicht:

Es ist ein altes Lied - und so manchem Vertragsarzt mehr als bekannt: Nicht jede Änderung im EBM stärkt die ambulante Versorgung. Eine zu Beginn dieses Monats in Kraft getretene Regelung wird allen Anzeichen nach sogar das Gegenteil bewirken. Es geht um die neuen EBM-Ziffern für CT-gesteuerte schmerztherapeutische Interventionen, vor allem die EBM-Nr. 34504.

Dabei ist die Intention des Bewertungsausschusses gar nicht so verkehrt: Er hat den Zugang zu der Leistung an gewisse schmerztherapeutische Qualifikationen geknüpft. Im Sinne der Qualitätssicherung ist das nachzuvollziehen.

Ob jedoch die strengen Überweisungsregeln aus der Richtlinie für die ambulante Behandlung im Krankenhaus auch auf die Ebene der Vertragsärzte hätten übertragen werden müssen - hier muss man ein dickes Fragezeichen setzen.

Vielleicht nicht für urbane Regionen. Aber in den ohnehin schon in Sachen Versorgung gebeutelten ländlichen Regionen ist der neue Engpass, der nun in der Schmerztherapie entsteht, evident.

Denn dort sitzen von den bundesweit 1500 bis 2000 Schmerztherapeuten, die die Überweisung noch ausstellen dürfen pro 30.000 Patienten - im glücklichen Fall - vielleicht ein oder zwei. Und diese Ärzte arbeiten oft bereits an der Kapazitätsgrenze. Eine gute, qualitativ hochwertige Versorgung sieht anders aus.

Lesen Sie dazu auch: CT-gesteuerte Schmerztherapie: Die Krux mit der Überweisung

Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Schmerzintensität, Häufigkeit und Dauer untersucht

Regelmäßiges Kaffeetrinken nicht mit Migräne assoziiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen