Unfälle

Leichte Verletzungen - schwere Folgen

Leichte bis mäßige Verletzungen durch einen Verkehrsunfall bereiten auch zwei Jahre danach oft noch Schmerzen.

Veröffentlicht:

SIDNEY. Forscher um den Rehabilitationsspezialisten Bamini Gopinath von der Universität Sydney haben 364 Unfallopfer mit leichten bis mäßigen muskuloskeletalen Verletzungen (wie Schleudertraumata oder einfachen Frakturen) innerhalb von drei Monaten befragt, 284 bzw. 252 Patienten auch nach einem und zwei Jahren (European Journal of Pain 2014, online 8. Dezember).

Der Schmerzgrad änderte sich über die Zeit wenig. Subakute Beschwerden lagen auf einer numerischen Ratingskala (NRS) von 0 (keine Schmerzen) bis 10 (maximaler Schmerz) im Durchschnitt bei 5,3 Punkten, nach zwölf Monaten bei 5,1, nach 24 Monaten bei 4,5.

Faktoren, die mit einer höheren Schmerzwertung korrelieren, waren: Alter über 45, geringere Bildung, Untergewicht, mäßiger oder schlechter Gesundheitszustand, chronische Krankheit und Schmerzen vor dem Unfall.

Auch Patienten mit Schleudertrauma, aber ohne Fraktur zeigten sich gefährdet.

Ein Wert über 50 im Örebro Musculoskeletal Pain Screening Questionnaire (ÖMPSQ) ging ebenfalls mit höheren NRS-Werten einher. Mit ÖMPSQ werden zehn Beschwerdebereiche abgefragt, etwa Schmerzen, Arbeitsfähigkeit, Schlaf oder Angstsymptome.

Die Punktzahlen reichen von bestenfalls 0 bis schlechtestenfalls 100 Punkten. Negativ wirkte sich zudem ein die Schmerzen katastrophisierendes Verhalten während der subakuten Phase aus.

Die Studie bestätigt damit: Prädiktoren für Schmerzprobleme nach Verkehrsunfällen sind vor allem auf der individuellen und psychologischen Ebene zu finden. (rb)

Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Schmerzintensität, Häufigkeit und Dauer untersucht

Regelmäßiges Kaffeetrinken nicht mit Migräne assoziiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen