Weniger Druckschmerz durch Extrakt aus Beinwellwurzeln

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MAILAND (eb). Bei Distorsionen des Sprunggelenks ist Salbe mit Beinwellwurzel-Extrakt mindestens so wirksam wie Diclofenac-Salbe. In einer Studie ergaben sich sogar signifikante Vorteile des pflanzlichen Produkts.

Schema eines schmerzenden Sprunggelenks.

Schema eines schmerzenden Sprunggelenks.

© Foto: Sebastian Kaulitzki www.fotolia.de

Die Nichtunterlegenheit der Salbe mit Beinwellwurzel-Extrakt (Kytta®-Salbe) war bereits in einer Beobachter-verblindeten und randomisierten Studie bei 164 jungen Erwachsenen mit unilateralen Sprunggelenksdistorsionen nachgewiesen worden. Eine neue statistische Re-Analyse der Daten habe jetzt sogar eine teilweise Überlegenheit der pflanzlichen Zubereitung ergeben, berichten Dr. Roberto D'Anchise vom Istituto Ortopedica Galeazzi in Mailand und seine Kollegen (Arzneimittel-Forschung 57, 2007, 712).

Für die Re-Analyse war die Druckschmerzdifferenz des betroffenen Sprunggelenks im Vergleich zu gesunden Seite mit Hilfe der Area-under-the-Curve (AUC, Fläche unter der Kurve) im Zeitverlauf von sieben Tagen registriert worden. Die AUC war mit einer mittleren Differenz von 61,1 hN/cm2 in der mit Beinwellwurzel-Extrakt behandelten Gruppe signifikant größer als in der Diclofenac-Gruppe (448,54 versus 387,45) - eine große AUC bedeutet weniger Schmerz. Vor allem scheine die Wirkung schneller einzusetzen, wie der Vergleich an Tag Vier ergeben habe, so D'Anchise.

Die Schmerzmessung mit Hilfe der visuellen Analogskala (VAS) ergab keine signifikanten Unterschiede zwischen den Studiengruppen. Gleiches galt für die Abnahme der Sprunggelenksschwellung. Die Behandlung wurde gut vertragen. Inwiefern die Re- Evaluation der Daten klinisch relevant ist, müsse mit Vorsicht interpretiert werden, so die Studienautoren. Dennoch sei es bemerkenswert, dass ein Naturprodukt ebenso sicher und effektiv zu sein scheint wie die topische Behandlung mit einem NSAR.

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