Weniger Migräne bei Schwangeren durch Reiz-Ausblendung
KIEL/ROSTOCK (ars). Bei zwei Dritteln der Migräne-Patientinnen mindern sich die Beschwerden in der Schwangerschaft. Auf eine mögliche Ursache weist die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft hin: Migräne-Patientinnen können im letzten Trimenon wiederkehrende Reize so gut ausblenden wie Gesunde, wie Forscher aus Kiel und Rostock ermittelt hatten. Vier Wochen nach der Entbindung dagegen hatte sich diese kortikale Habituation wieder verschlechtert, und die Patientinnen reagierten länger und intensiver auf unbedeutende Geräusche. Die Wissenschaftler hatten bei 57 Teilnehmerinnen ein EEG aufgezeichnet, während sie auf Töne achten sollten. Als Grund für die Besserung vermuten die Autoren die verringerten Hormonschwankungen bei Schwangeren (Cephalgia 28, 2009, 1053).