Internistenkongress 2019

DGIM rückt Digitalisierung in den Fokus

Chancen und Risiken der digitalen Medizin zu diskutieren und daraus Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln: Das ist ein Ziel des diesjährigen Internistenkongresses.

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WIESBADEN. Die 125. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin vom 4. bis 7. Mai in Wiesbaden steht unter dem Leitthema: „Digitale Medizin – Chancen, Risiken, Perspektiven“.

Die digitale Revolution werde alle Bereiche des Lebens dramatisch verändern, betont Kongress-Präsident Professor Claus F. Vogelmeier in seiner Einladung zum Kongress.

„Diese Veränderungen liegen nicht in weiter Ferne, sondern geschehen bereits jetzt auch in vielen Feldern der Medizin. Demzufolge dürfen wir den Entwicklungen nicht passiv gegenüber stehen, sondern müssen versuchen, sie aktiv zu gestalten.“

Welches sind für Vogelmeier die drei Hauptargumente dafür, warum es ohne digitale Instrumente für die Innere Medizin keine Zukunft geben kann?

„Erstens sind Mensch und Maschine zusammen besser als Mensch und Maschine jeweils für sich“, so der Pneumologie vom Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, im Gespräch mit der „Ärzte Zeitung“.

Infos zum Kongress

Wann? 4. - 7. Mai 2019

Wo? Wiesbaden, RheinMain CongressCenter -

Infos zum Kongress im Web: www.dgim2019.de

Es sei offensichtlich, dass die Maschine dem Menschen eine Hilfe sein kann, im Krankenhaus zum Beispiel, um angesichts erheblicher Arbeitsverdichtung Fehler zu vermeiden und die Patientensicherheit zu steigern.

„Zweitens müssen wir bedenken, wie wir künftig Medizin in relativ dünn besiedelte Regionen mit geringer Arztdichte bringen“, so Vogelmeier weiter. „Bereits heute bestehende Versorgungsprobleme werden wir mittelfristig nicht loswerden und auch dort wollen wir ja zum Beispiel chronisch Kranke auf hohem Niveau versorgen“.

Das dritte Hauptargument für den Kongress-Präsidenten, warum es in der Inneren Medizin ohne Digitalisierung keine Zukunft geben wird: Für weitere wissenschaftliche Fortschritte sind die digitalen Möglichkeiten sehr hilfreich, sei es bei der gezielten Auswertung bereits existierender medizinischer Daten bis hin zu Möglichkeiten des virtuellen Moleküldesigns, das reale Laborexperimente einsparen hilft.

Ein Beispiel aus der Pneumologie: „Es ist schon heute möglich, mit Künstlicher Intelligenz zu besseren, sichereren Diagnosen zu kommen als bislang“, berichtet Vogelmeier und weist auf eine europaweite Analyse anonymisierter Lungenfunktionsbefunde durch erfahrene Pneumologen hin.

Die Befundergebnisse wurden verglichen mit jenen einer Künstlichen Intelligenz: „Die diagnostische Sicherheit der Künstlichen Intelligenz war den erfahrenen Ärzten überlegen. Und das verwundert kaum!“, fasst der Kongress-Präsident die Ergebnisse zusammen.

„Denn letztlich geht es bei Lungenfunktionstests um das Erkennen von Mustern und um das Zusammenführen einer Vielzahl von Daten eines Patienten.“ (mal/ner)

Wir haben den Beitrag aktualisiert am 12.02.2019 um 14:11 Uhr.

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