Lumiracoxib in Großstudie bei Arthrose bewährt

CHICAGO (slp). Der selektive COX-2-Hemmer Lumiracoxib führt bei hochdosierter Einnahme über ein Jahr wegen Arthrose zu deutlich weniger Ulkuskomplikationen im oberen Magen-Darm-Trakt als Ibuprofen und Naproxen. Zudem kommt es mit dem Coxib nicht zu mehr Herzinfarkten oder Schlaganfällen als mit den klassischen NSAR.

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Das hat die TARGET (Therapeutic Arthritis Research and Gastrointestinal Event Trial)-Studie ergeben, die eine internationale Studiengruppe um Professor Thomas J. Schnitzer von der Northwestern University in Chicago jetzt veröffentlicht hat (Lancet 364, 2004, 665). Insgesamt nahmen 18 325 Arthrose-Patienten im Alter ab 50 Jahre teil, von denen 11 205 die einjährige Studie beendeten.

Es gab zwei Substudien: In der einen wurden 400 mg/d Lumiracoxib - die zwei- bis vierfache bei Arthrose empfohlene Tagesdosis - mit zweimal täglich 500 mg Naproxen verglichen, in der anderen das Coxib mit dreimal 800 mg/d Ibuprofen. Etwa 2200 Patienten, prozentual gleichmäßig auf alle vier Gruppen verteilt, nahmen zudem niedrigdosiert ASS ein.

Primärer Endpunkt war die Inzidenz von Ulkuskomplikationen im oberen Gastrointestinaltrakt (Blutung, Perforation, Obstruktion). Bei Einbeziehung aller Patienten, egal ob mit ASS oder ohne, waren diese Komplikationen mit dem Coxib signifikant seltener (0,32 Prozent) als mit den klassischen NSAR (0,91 Prozent), ohne ASS war der Unterschied zugunsten des Coxibs noch größer (0,2 vs. 0,92 Prozent). Mit ASS gab es auch noch einen Vorteil mit dem Coxib (0,69 vs. 0,88 Prozent), der aber nicht signifikant war.

Bei der Inzidenz schwerer kardiovaskulärer Ereignisse wie Herzinfarkt gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Arzneien, - unabhängig von der ASS-Einnahme -, ebenso wie bei der Analgesie.

Lumiracoxib ist als Prexige® schon etwa in Großbritannien zugelassen, in Deutschland bislang noch nicht.

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