Neues Coxib bei Arthrose, Gicht und Rheuma

DÜSSELDORF (grue). Der neue selektive COX-2-Hemmer Etoricoxib hat sich im Vergleich mit Standardarzneien bei Arthrose, rheumatoider Arthritis und Gichtanfällen bewährt. Das seit kurzem in Deutschland erhältliche Coxib wirkt schnell und langanhaltend gegen Schmerz und Entzündung und ist gut verträglich.

Veröffentlicht:

Etoricoxib (Arcoxia®) erreicht innerhalb einer Stunde die maximale Plasmakonzentration und wird langsam mit einer Halbwertszeit von 22 Stunden ausgeschieden. Das sorgt für eine schnelle und lange Wirkung bei einmal täglicher Einnahme, wie Professor Henning Zeidler aus Hannover bei einer Veranstaltung von MSD in Düsseldorf gesagt hat. In Vergleichsstudien war das neue Coxib mindestens so wirksam wie klassische NSAR, die aber mehrmals täglich eingenommen werden müssen.

Bei Arthrose wurden 60 mg Etoricoxib mit Diclofenac (50 mg dreimal täglich) und Naproxen (500 mg zweimal täglich) für bis zu 52 Wochen verglichen. Die Präparate wirkten ähnlich gut gegen Schmerz. Die Zahl der Patienten, bei denen die Wirkung schon nach vier Stunden gut war, war in der Etoricoxib-Gruppe höher.

Bei rheumatoider Arthritis hat sich das Coxib in einer Dosis von 90 mg einmal täglich als ebenso effektiv erwiesen wie hochdosiertes Naproxen (500 mg zweimal/Tag). Das Coxib wirkte stärker gegen die Gelenkschwellung und wurde seltener wegen mangelnder Wirkung abgesetzt als die Vergleichsarznei.

Zeidler berichtete von zwei weiteren Studien mit insgesamt mehr als 300 Patienten, die wegen akuter Gichtarthritis das neue Coxib oder die Standardarznei Indometacin (50 mg dreimal/Tag) bekamen. Bei Gicht wurde mit 120 mg des Coxibs einmal täglich für bis zu acht Tage therapiert. Beide Arzneien linderten die sehr starken Schmerzen und die Entzündung ähnlich gut. "Nun gibt es mehr Möglichkeiten bei Gichtarthritis, zumal Etoricoxib gut verträglich ist", sagte Zeidler.

Mehr zum Thema

Metaanalyse

Schützen Biologika bei Rheuma vor Demenz?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen