Mit Fitneß-Training und trinkbarem Kollagen gegen Arthrose

BAD ORB (hae). Übergewicht gilt als wichtigster beeinflußbarer Risikofaktor für die Entwicklung einer Arthrose. Eine Reduktion des Körpergewichts ist daher eine der wichtigsten Maßnahmen, um die Gelenkbelastung und damit die Wahrscheinlichkeit für eine Arthrose zu verringern.

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Bei einem Übergewicht von über 30 Prozent ist eine radiologisch nachgewiesene Gonarthrose 3,2mal häufiger als bei einem Übergewicht von weniger als 20 Prozent.

Und: Bei übergewichtigen Frauen, die es schaffen, ihr Körpergewicht um 5 kg zu reduzieren, verringert sich die Wahrscheinlichkeit einer symptomatischen Gonarthrose um etwa 50 Prozent. Das hat die "Framingham Knee Osteoarthritis Study" ergeben, in der 1420 Erwachsene über einen Zeitraum von 36 Jahren beobachtet worden sind.

Ein gezieltes Fitneßtraining kann zusätzlich zur Gewichtsabnahme die Gelenkbeweglichkeit verbessern, verkürzte Bänder dehnen und Muskeln stärken, aber auch psychologisch hilfreich sein. Das hat Professor Winfried Banzer aus Frankfurt / Main bei der Practica in Bad Orb betont.

    Patienten müssen wissen: Wer abspeckt, tut Gelenken was Gutes.
   

Der Sportmediziner empfahl bei der Veranstaltung von Gelita vor allem Sportarten mit zyklischer, submaximaler Belastung wie Radfahren oder Nordic Walking. Laufen sollte man eher bergauf als bergab, und es sollte an stoßdämpfende Schuhe, Einlagen oder Orthesen gedacht werden.

Die körperliche Aktivität könne durch Nahrungsergänzungsmittel mit wissenschaftlich gesicherter chondroprotektiver Wirkung ergänzt werden, so Banzer. "Symptomatic slow acting drugs for osteoarthritis" (SYSADOAs) wie Kollagen-Hydrolysat, Glucosaminsulfat oder Chondroitinsulfat ermöglichten eine symptomatische und kausale Therapie bei Arthrose. Sie steigerten die Synthese von Makromolekülen in den Chondrozyten und reduzierten dadurch Gelenkschmerzen und Synovitis.

Kollagen-Hydrolysat (etwa CH-Alpha®) ist nach Ansicht Banzers ein Chondroprotektivum mit klinisch gesicherter Wirksamkeit und Verträglichkeit. Es hemme besonders bei überbelasteten Gelenken den weiteren Abbau der Knorpelmasse, verbessere die Nährstoff- und Energievervorgung des Knorpelgewebes und rege anabole Prozesse an.

Hilfreich könnte auch die zusätzliche Versorgung mit Antioxidantien wie Vitamin C sein, so Banzer. Nach einer US-amerikanischen Studie nähmen Arthrose-Patienten weniger Antioxidantien über Obst und Gemüse auf als Personen ohne solche Erkrankung. Eine niedrige Vitamin-C-Aufnahme verdopple das Risiko, an Arthrose zu erkranken.

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