Coxib und Diclofenac sind gleich sicher

WÖRNBRUNN (sto). Das kardiovaskuläre Risiko von Coxiben ist nicht höher als das traditioneller nichtsteroidaler Antirheumatika (tNSAR), hat etwa das MEDAL-Programm ergeben. Coxibe sind aber bekanntlich für den Magen-Darm-Trakt besser verträglich als tNSAR.

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Deshalb sollten Patienten mit gastrointestinalen Risiken wie gastroduodenale Ulzera, Blutungen und Perforationen sowie Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko bevorzugt ein Coxib erhalten. Das empfiehlt Professor Klaus Krüger, niedergelassener Rheumatologe aus München.

Aus seiner Praxis wisse er: Auch Patienten mit hartnäckigen dyspeptischen Beschwerden profitieren von einer besseren Verträglichkeit der Coxibe. Das sagte Krüger bei den Grünwalder Gesprächen, die von MSD unterstützt wurden. Bekannt sei auch, dass Coxibe kein Asthma induzieren und keine Asthma-Exazerbation bewirken.

Die Diskussion um kardiovaskuläre Risiken von Coxiben und tNSAR ist nach Ansicht Krügers durch das inzwischen abgeschlossene MEDAL-Studienprogramm beendet. Behandelt wurden unter Alltagsbedingungen weltweit 35 000 Patienten mit Rheumatoider Arthritis und Arthrose entweder mit Etoricoxib (Arcoxia®) oder mit Diclofenac, und zwar bis zu 42 Wochen lang.

Jetzt sei klar: Das kardiovaskuläre Risiko von Etoricoxib und Diclofenac ist gleich groß, die Häufigkeit kardiovaskulärer Ereignisse insgesamt aber gering , so Krüger.

Zur Furcht vor Regress bei Verordnung von Coxiben sagte Krüger: Verordnen Ärzte den vorgeschlagenen Patientengruppen entsprechend den Leitlinien Coxibe, müssten sie keine Wirtschaftlichkeitsprüfungen fürchten. Für jeden Patienten müssen die Kollegen das Risiko anamnestisch erheben und dokumentieren, betonte Krüger. Daraus können sie dann die Begründung für ein Coxib ableiten. Auffällig werden sie ohnehin nur, wenn sie ein bestimmtes Verordnungsquantum überschreiten.

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