Hohe Homocystein-Werte machen die Knochen mürbe

ROTTERDAM (ikr). Erhöhte Serum-Homocystein-Spiegel schaden nicht nur dem Herzen, sondern offenbar auch den Knochen. Darauf weisen jetzt drei großen Studien hin.

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In vitro sowie in vivo ist bereits nachgewiesen worden, daß Homocystein die Bildung von Kollagen-Quervernetzungs-Produkten beeinträchtigt, also von Substanzen, die für die Stabilität des Knochens bedeutsam sind.

Um mehr Aufschluß über den Einfluß von Homocystein auf die Frakturrate zu erhalten, hat eine Arbeitsgruppe um Dr. Joyce van Meurs aus Rotterdam aktuelle Daten aus zwei Kohorten-Studien analysiert (NEJM 350, 2004, 2033).

Eine der beiden Untersuchungen ist die noch laufende Rotterdam Study. Die niederländischen Ärzte haben die Homocystein-Werte anhand von Blutproben von mehr als 1000 über 55 Jahre alten Studien-Teilnehmern ermittelt und bis zu acht Jahre lang Frakturen dokumentiert. Ähnliches haben sie bei den mehr als 1000 Teilnehmern der ebenfalls noch nicht abgeschlossenen Longitudinal Aging Study Amsterdam gemacht.

Insgesamt 191 Studienteilnehmer hatten während des Beobachtungszeitraums Frakturen erlitten. Die Serum-Homocystein-Spiegel wurden in Quartilen eingeteilt. 65 von 126 Frakturen ereigneten sich alleine bei den Teilnehmern in der 4. Quartile mit den höchsten Homocystein-Werten.

Insgesamt war die Inzidenz von Frakturen in der 4. Quartile etwa doppelt so hoch wie in der 1. Quartile, also derjenigen mit den niedrigsten Werten. Erhöhte Homocysteinwerte seien daher mit einem ähnlich erhöhten Risiko für Frakturen wie für kardiovaskuläre Ereignisse assoziiert, so die Forscher.

Ähnliche Ergebnisse gibt es aus der Framingham Study (NEJM 350, 2004, 2042). Aus den Blutproben von mehr als 1800 Teilnehmern im Alter von über 59 Jahren wurden die Serum-Homocystein-Werte bestimmt und Frakturdaten bis zu 15 Jahre lang gesammelt. Auch hier war die Frakturrate in der 4. Quartile am höchsten.

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