Plädoyer für ein frühes Einsetzen von Endoprothesen

WIESBADEN (hub). Warten mit der Op bis es nicht mehr anders geht - das gelte bei Patienten mit Arthritis heute nicht mehr. "Ziel einer Operation ist es, die weitere Zerstörung der Gelenke zu verhindern", sagt Professor Wolfgang Rüther von der Rheumaklinik Bad Bramstedt.

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"Eine Arthritis im Schultergelenk schädigt nicht nur den Knochen, sondern auch Knorpel und Sehnen", so Rüther beim Rheumakongress in Wiesbaden. Nur eine frühe Operation könne die volle Funktionsfähigkeit des Gelenks wiederherstellen.

    Junge Menschen können auch mit Endoprothese Sport treiben.
   

Daher sei die Implantation einer Endoprothese indiziert, bevor das Knochen umgebende Gewebe irreversibel geschädigt wird. Heutige Op-Verfahren sind zudem anderes als noch vor fünf Jahren. "Auch Patienten, die zwei Kniegelenksprothesen erhalten, können heute eine Woche nach der Op schmerzfrei gehen - und das ohne Stützen", so Rüther.

Heute orientieren sich Orthopäden nicht mehr am Alter der Patienten, wenn für oder gegen eine Op entschieden wird. "Das ist absolut out." Denn auch junge Patienten könnten gut und lange mit einer Endoprothese leben. "Die Miniaturisierung von Prothesen ist bereits weit fortgeschritten", sagt der Orthopäde. Die Op ist wesentlich weniger invasiv und der Knochen wird durch die kleineren Endoprothesen weitgehend erhalten. "Das verbessert die Optionen bei einem Wechsel der Prothese", so Rüther.

Rüther nennt ein weiteres Argument für eine frühe Op: "Junge Menschen können auch mit Endoprothese sportlich aktiv sein." Die Belastung verkürze nicht die Standzeit der Prothese. Relevant sei hier vielmehr, wie aktiv der umgebende Knochen ist. Das ermögliche ein besseres Einwachsen des Implantats.

Weitere Informationen im Internet unter: www.rheuma-orthopaedie.de und www.dgrh.de, www.rheumanet.org

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