Nach Unfall erhöht Ganzkörper-CT die Überlebenschance

NEU-ISENBURG (eb). Wer nach einem schweren Unfall oder Sturz ins Krankenhaus eingeliefert wird und dessen gesamter Körper im Rahmen der Akutdiagnostik mit einem Computertomografen (CT) untersucht wird, hat deutlich bessere Überlebenschancen.

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Das haben Professor Rolf Lefering von der Universität Witten / Herdecke und Privatdozent Stefan Huber-Wagner von der TU München nachgewiesen. Für ihre Forschung sind sie mit dem Albert-Hoffa-Preis der Norddeutschen Orthopäden- und Unfallchirurgenvereinigung ausgezeichnet worden.

"Wir konnten an mehr als 4600 Patienten aus dem TraumaRegister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) nachweisen, dass bei Einsatz dieser Diagnostik die Sterblichkeit um drei Prozentpunkte niedriger liegt als im Durchschnitt erwartet, nämlich 20 statt 23 Prozent", wird Lefering in der Mitteilung der Universität Witten / Herdecke zitiert.

Drei Prozentpunkte klinge zunächst wenig, so der Wissenschaftler. Dies sei jedoch der größte Sprung in der Behandlung Schwerverletzter seit gut zehn Jahren. Man müsse nur 30 Unfallopfer scannen, um ein Leben mehr retten zu können.

Allerdings sei es nicht damit getan, bei den betreffenden Patienten lediglich ein Computertomogramm anzufertigen. Lefering: "Diese Untersuchung muss in ein sinnvolles Versorgungskonzept eingebunden sein.

Unsere Forschungen konzentrieren sich nun darauf herauszufinden, welche Patienten mit welchen Verletzungen von einem Ganzkörper-CT besonders profitieren und welche weniger."

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