Chinin und die "4B" lindern Wadenkrämpfe effektiv

Etwa jeden Dritten plagen regelmäßig schmerzhafte Muskelkrämpfe. Betroffen sind vor allem Ältere. Hilfe können Mineralstoffe, Chinin und Salben bieten.

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Der gewöhnliche Muskelkrampf entsteht meist ohne erkennbare Ursache durch Kontraktion eines Teils oder eines ganzen Muskels oder einer Muskelgruppe. Die Kontraktion geht dann mit tastbaren Verhärtungen einher, ist kurz (Sekunden bis Minuten) und selbstlimitierend. Typischerweise entsteht der Muskelkrampf in Ruhe oder während der Nacht und betrifft überwiegend die Muskeln der Wade und des Fußgewölbes, heißt es in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Im Gegensatz dazu treten symptomatische Muskelkrämpfe etwa bei körperlicher Belastung - besonders unter Hitzebelastung -, in der Schwangerschaft und durch Medikamente wie Betasympathomimetika, Betablocker oder Diuretika auf.

Zur Therapie bei gewöhnlichen Muskelkrämpfen ist vor allem der Patient selbst gefordert. Als erste Behandlungsmethode im akuten Fall nennt die DGN-Leitlinie die Dehnung der verkrampften Muskulatur oder die Anspannung der Antagonisten. Den Patienten können auch die "4 B" empfohlen werden: Beugen, Bewegen, Bearbeiten, Brausen. Bei nächtlichen Wadenkrämpfen können regelmäßige passive Dehnübungen versucht werden.

Als Mittel der Wahl zur medikamentösen Therapie und Prophylaxe gilt nach den Leitlinien der rezeptfreie Wirkstoff Chininsulfat. In Studien haben sich 200-400 mg zur Nacht als effektiv erwiesen.

Bei Sportlern mit häufigen Krämpfen ist auch Magnesium eine Option. Ihnen können zudem oft auch Einreibungen und Salben mit Arnika und Beinwell sowie Franzbranntwein gegen die schmerzhaften Verspannungen helfen. (run)

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