Retrospektive Analyse

Häufige Gicht-Attacken, mehr NSAR-Probleme

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MADRID. Akute Gichtattacken werden in Europa weit überwiegend mit NSAR behandelt. Dr. Fernando Perez-Ruiz aus Vizcaya, Spanien, konnte in einer retrospektiven Analyse von 904 Gichtpatienten zeigen, dass das Risiko für schwere gastrointestinale Ereignisse und das Risiko für akute renale Ereignisse wie etwa akutes Nierenversagen mit der Anzahl der Gichtattacken korreliert (Poster SAT 0359, EULAR 2013).

Auch für andere gichtbezogene Parameter, die für eine schwere Erkrankung sprechen, hielt diese Korrelation: Patienten mit polyartikulärer Erkrankung hatten häufiger gastrointestinale und renale Ereignisse, genauso Patienten mit sichtbaren Tophi.

Da die spanischen Ärzte sich vor allem für solche gastrointestinalen und renalen Ereignisse interessiert haben, die typische Nebenwirkungen von NSAR sind, interpretieren sie die gefundene Korrelation dahingehend, dass Patienten mit schwerer Gicht viel häufiger NSAR einnehmen und entsprechend anfälliger für NSAR-Nebenwirkungen sind.

Umgekehrt legten die Studiendaten die Vermutung nahe, dass eine therapeutische Absenkung der Harnsäure die Gefahr renaler und gastrointestinaler Ereignisse bei Gichtpatienten schon deswegen senke, weil dann weniger NSAR eingenommen werden müssten, so Perez-Ruiz. (gvg)

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