Weitsprung

Amputierte Sportler im Vor- und Nachteil

Nach den Erfolgen von Oscar Pistorius und Marcus Rehm: Haben unterschenkelamputierte Weitspringer einen Vor- oder Nachteil gegenüber nicht behinderten Athleten? Jetzt gibt es dazu Studienergebnisse.

Veröffentlicht:

KÖLN. Eine internationale Studie hat ergeben, dass Weitspringer mit Beinprothese beim Absprung leicht im Vorteil gegenüber nicht behinderten Sportlern sind.

Forscher haben untersucht, ob unterschenkelamputierte Athleten gegenüber Sportlern ohne Unterschenkel-Prothese im Vor- oder Nachteil sind. Jetzt ist das dazugehörige Paper in der Fachzeitschrift "Scientific Reports" (2017; online 22. November) erschienen.

Laut Studie haben Athleten mit Prothese eine andere, effektivere Absprungtechnik, die dem besten unterschenkelamputierten Athleten einen Leistungsvorteil von mindestens 0,13 m im Vergleich zu Athleten ohne Prothese verschafft. Gleichzeitig hatten Athleten mit einer Unterschenkelamputation jedoch auch 7,6 Prozent langsamere maximale Sprintgeschwindigkeiten von 9,38 m/s im Mittel, verglichen mit nicht-amputierten Athleten, die Spitzengeschwindigkeiten von durchschnittlich 10,15 m/s erzielten.

Langsamere Geschwindigkeiten würden einen Leistungsnachteil für den Weitsprung bedeuten. Bei den unterschenkelamputierten Athleten fanden die Wissenschaftler zwar langsamere maximale Sprintgeschwindigkeiten, aber bei beiden Beinen keinen Unterschied in der vertikalen Gesamtkraft im Vergleich zu Nicht-Amputierten.

Die Studie unter Beteiligung der Deutschen Sporthochschule Köln wurde bereits letztes Jahr erstellt. Das Ziel war, die Leistungen des amputierten Weitspringers Markus Rehm mit denen von Athleten ohne Behinderung zu vergleichen. Die Ergebnisse sollten Klarheit darüber verschaffen, ob ein gemeinsamer Start bei Wettkämpfen in Zukunft möglich sein kann. (ajo)

Mehr zum Thema

Metaanalyse

Schützen Biologika bei Rheuma vor Demenz?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Richtig handeln bei Infektionen

Drei Mythen bei der Antibiotika-Therapie auf dem Prüfstand

Lesetipps
Fruktose-haltige Getränke

© Daxiao Productions / stockadobe.com

Klimawandel

Fruchtsaft schadet Nieren bei großer Hitze