Erkenntnisse aus dem Weltraum zu Osteoporose

BONN (dpa). Die medizinische Weltraumforschung kann nach Ansicht von Forschern wichtige Hinweise für die Behandlung von Osteoporose-Patienten liefern. Erste Simulationsstudien auf der Erde hätten bereits wichtige Kenntnisse zur Vorbeugung und Therapie geliefert, sagte Professor Dieter Felsenberg von der Freien Universität Berlin nach einer Fachtagung im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Bonn.

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So habe sich in Studien, in denen die Probanden durchgehend acht Wochen lang lagen, gezeigt, daß ein dynamisches Muskeltraining Knochenschwund vorbeuge. Dieses Training entspreche Powerwalking oder Treppensteigen. Joggen, Radfahren oder Schwimmen seien im Vergleich dazu eher weniger zur Osteoporose-Prävention geeignet. Bei mangelnder körperlicher Belastung, die es sowohl bei der strikten Bettruhe als auch in der Schwerelosigkeit gebe, nehme die Knochenmasse schnell ab.

Der Osteoporose-Verlauf bei Astronauten ähnele dem älterer Menschen, laufe bei Raumfahrten aber schneller ab. Darauf wies Professor Franz Jakob von der Universität Würzburg hin. Untersuchungen an Astronauten hätten belegt, daß sich bei längeren Aufenthalten im All wegen der fehlenden Belastung das Gewicht tragender Knochen um ein bis zwei Prozent im Monat reduziere. Auf der Erde kehre sich dieser Vorgang aber wieder um. Dafür gebe es noch keine genaue Erklärung.

In Deutschland haben nach Schätzungen zwischen fünf und sieben Millionen Menschen Osteoporose. In der Mehrzahl sind Frauen betroffen, vor allem nach den Wechseljahren. Als gute Vorbeugung gelten maßvolle Bewegung, gesunde Ernährung, fettarmes Essen sowie wenig Alkohol.

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