Bald neue Option zur Osteoporose-Therapie

NEU-ISENBURG (ikr). Für Frauen in der Postmenopause mit Osteoporose wird es bald eine neue Therapieoption zur Fraktur-Prophylaxe geben: Zum 15. Oktober führt das Unternehmen Servier Protelos® mit dem Wirkstoff Strontiumranelat ein. Das Besondere an der Arznei: Sie steigert den Knochenaufbau und hemmt außerdem den Abbau.

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Strontiumranelat hat vor wenigen Tagen die EU-Zulassung erhalten für die Behandlung von Frauen in der Postmenopause mit Osteoporose zur Reduktion des Risikos von Wirbel- und Hüftfrakturen. Das Mittel wird als Granulat erhältlich sein, das in einem Glas Wasser als Suspension eingenommen wird. Frauen die mit Strontium behandelt werden, sollten zusätzlich mit ausreichend Kalzium und Vitamin D versorgt werden.

Der Nutzen von Strontium bei Frauen in der Postmenopause mit Osteoporose ist in mehreren Studien nachgewiesen worden. In einer Phase-III-Studie mit 1649 Frauen war die Rate neuer Wirbelbrüche bei Frauen, die drei Jahre lang täglich zwei Gramm Strontiumranelat erhielten, um mehr als 40 Prozent geringer als in der Placebo-Gruppe. Außerdem war die Knochenmineraldichte mit dem Verum höher (NEJM 350, 2004, 459). Zusätzlich hatten alle Frauen bis zu 1000 mg Kalzium und 400 bis 800 IE Vitamin D erhalten.

Im ersten Studienjahr hatten 6,4 Prozent der mit Strontium behandelten Frauen neue Wirbelbrüche, in der Placebo-Gruppe 12,2 Prozent. Das bedeutet eine relative Risiko-Reduktion um 49 Prozent, wie Professor Pierre J. Meunier aus Lyon und sein Team berichten.

Nach drei Jahren betrug die Rate neuer Wirbelbrüche in der Verum-Gruppe 20,9 Prozent, in der Placebo-Gruppe 32,8 Prozent. Die Frakturrate war also um 41 Prozent niedriger. Häufigste unerwünschte Wirkung war ein leichter Durchfall zu Beginn der Behandlung. Sie betraf 6,1 Prozent der Patientinnen in der Verum-Gruppe und 3,6 Prozent in der Placebo-Gruppe.

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