Ibandronat bereichert Osteoporose-Therapie

BERLIN (gvg). Die Behandlung mit einem Bisphosphonat schützt Frauen mit Osteoporose in der Postmenopause vor vertebralen und nicht-vertebralen Frakturen. Eine stärkere Therapietreue als mit den derzeit verfügbaren Präparaten dieser Substanzklasse erhoffen sich Experten von der nur einmal monatlichen oralen Therapie mit Ibandronat. Die EU-Zulassung hierfür ist beantragt.

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"Ein Großteil der Osteoporose-Patientinnen bricht eine tägliche Bisphophonat-Therapie innerhalb eines Jahres ab", sagte Dr. Siegfried Götte, Vorsitzender des Berufsverbands der Fachärzte für Orthopädie. So habe die NDC-Health-Studie, für die in den USA die Verschreibungsdaten von über 14 000 Apotheken ausgewertet wurden, ergeben, daß nach einem Jahr Behandlung mit einem einmal täglich einzunehmenden Bisphosphonat nur noch etwa 16 Prozent der Patientinnen die Therapie weiterführen. Bei den einmal wöchentlich einzunehmenden Bisphosphonaten seien es immerhin noch 31 Prozent gewesen, sagte Götte auf dem Deutschen Orthopädenkongreß in Berlin.

In einer zweiten Untersuchung mit gleicher Zielsetzung, der IHCIS Studie, waren die Ergebnisse etwas günstiger: Hier waren 32 Prozent der Frauen mit täglicher Therapie und 44 Prozent mit wöchentlicher Therapie nach einem Jahr noch dabei. In mehreren Studien habe sich zudem gezeigt, daß eine bessere Compliance mit einem höheren Zuwachs an Knochenmineraldichte und mit einer stärkeren Verringerung der Frakturrate korreliere, so Götte.

"Diese Ergebnisse zeigen, daß die Akzeptanz der Patientinnen, Bisphosphonate zu nehmen, bei größeren Zeitintervallen zwischen den einzelnen Einnahmen steigt", so Götte. Er setzt deswegen große Hoffnungen in die nur einmal monatliche orale Behandlung mit Ibandronat bei postmenopausaler Osteoporose. Dies könnte die Therapietreue im Vergleich zur Wochentablette weiter verbessern, sagte Götte auf einer Veranstaltung der Unternehmen Hoffmann La-Roche und GlaxoSmithKline, die Ibandronat zur Osteoporose-Therapie gemeinsam vermarkten werden.

Zugelassen ist Ibandronat in Deutschland derzeit als Bondronat® von Hoffmann-La Roche zur Prävention skelettbezogener Ereignisse wie Frakturen bei Patientinnen mit Brustkrebs und Knochenmetastasen sowie zur Therapie bei tumorinduzierter Hyperkalzämie.

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