Parathormon stimuliert den Knochenaufbau

FRANKFURT (djb). Die Therapie bei Osteoporose wird durch das Parathormonfragment Teriparatid bereichert. Die in niedriger Dosis osteo-anabol wirksame Substanz setzt Signalkaskaden in Gang, die ruhende Osteoblasten aktivieren und die Apoptose von Osteoblasten hemmen. Teriparatid stimuliert die Neubildung von Knochen und senkt so das Risiko für Frakturen signifikant.

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Kandidaten für eine Therapie mit Teriparatid (Forsteo®) sind noch unbehandelte Frauen in der Postmenopause mit schwerer Osteoporose, für die eine antiresorptive Behandlung zu spät kommt, sowie Patientinnen, die auf Antiresorptiva nicht oder nicht mehr ausreichend ansprechen. Dies hat Dr. Christopher Niedhart von der Orthopädischen Universitätsklinik der RWTH Aachen gesagt.

Unter Teriparatid (20 µg täglich) wird neuer, physiologischer Knochen mit typischer Mikroarchitektur gebildet, wie Niedhart bei einer vom Unternehmen Lilly initiierten Veranstaltung berichtet hat. In einer Studie mit 1637 Frauen in der Postmenopause hat die osteoanabole Therapie die Rate neuer Wirbelkörperfrakturen im Vergleich zu Placebo um 65 Prozent verringert und die Rate an mittelschweren und schweren Wirbelfrakturen sogar um 90 Prozent. Die Rate der extravertebralen Frakturen wurde um mehr als 50 Prozent gesenkt, so Niedhart.

Auch nach Ende der für eine Dauer von 18 Monaten zugelassenen Therapie hält der positive Effekt an: 50 Monate nach Studienbeginn waren unter Teriparatid bei 8,5 Prozent der Patientinnen extravertebrale Frakturen aufgetreten, mit Placebo bei 13,5 Prozent.

Das Parathormon-Fragment beugt auch Rückenschmerzen vor, wie Niedhart betonte. Im Vergleich zu dem Bisphosphonat Alendronat traten in einer Studie mit mehr als 200 Frauen unter Teriparatid signifikant seltener neue Rückenschmerzen auf. Vor allem war die Inzidenz von mittelschweren und schweren Rückenschmerzen reduziert.

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