Osteoporose-Kombipräparat erleichtert regelmäßige Einnahme

BERLIN (hbr). Osteoporose-Patienten sollen langfristig medikamentös behandelt werden. Verbessern läßt sich die Compliance durch eine verringerte Einnahmefrequenz oder durch eine Kombinationstherapie. Möglichkeiten dazu bieten die Wochentablette mit Alendronat oder eine Tablette mit dem Aminobisphosphonat plus Vitamin D zur einmal wöchentlichen Einnahme.

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Außer der 10-mg-Tablette mit Alendronat (Fosamax®) zur täglichen Einnahme gibt es seit einiger Zeit die Wochentablette mit 70 mg des Bisphophonates, um die Knochenresorption bei Frauen mit Osteoporose in der Postmenopause zu hemmen. Durch eine solche Therapie läßt sich die Rate der Wirbel- und Hüftfrakturen etwa halbieren.

Die einmal wöchentliche Behandlung mit dem Bisphosphonat ist dabei genauso wirksam wie die tägliche.

Die Einführung der Wochentablette mit Alendronat habe die Compliance deutlich verbessert, sagte Professor Johann Ringe aus Leverkusen beim Orthopädenkongreß in Berlin. Um die Kalzium- und Vitamin-D-Einnahme, die als Basistherapie bei Osteoporose dazugehört, stehe es jedoch schlecht. Nur zwölf Prozent der Patienten würde zusätzlich zu einem Bisphosphonat Kalzium und Vitamin D verschrieben.

    Die Rate von Wirbel- und Hüftfrakturen wird etwa halbiert.
   

Und Patienten, denen diese Basismedikamente verordnet würden, vergäßen die Einnahme oft oder hörten nach wenigen Monaten damit auf, so Ringe. Sie erscheinen ihnen nach Angaben von Ringe nicht so wichtig, zumal Kalzium und Vitamin D nur noch in Ausnahmefällen von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt würden.

Das Compliance-Problem beim Vitamin D läßt sich jetzt entschärfen, und zwar durch die Kombination mit Alendronat plus Vitamin D (Fosavance®) als Wochentablette.

Das kürzlich zugelassene Medikament enthält 70 mg Alendronat und 2800 Einheiten Vitamin D3 (Cholecalciferol) pro Tablette. Die tägliche Vitamin-D-Dosis entspricht damit 400 Einheiten.

Bioverfügbarkeit und Wirksamkeit des Bisphosphonats seien in der Kombination mit Vitamin D ebenso gut wie bei alleiniger Einnahme von 70 mg Alendronat. Darauf wies Ringe bei einem vom Unternehmen MSD unterstützten Symposium hin. Das belege eine Studie mit 244 gesunden Männern und Frauen zwischen 18 und 65 Jahren.

Auch Vitamin D ist aus der Kombinationstablette gut verfügbar: Der Vitamin-D-Spiegel stieg je nach Ausgangswert der Probanden um 71 bis 95 Prozent.

Beide Präparate sind gastrointestinal ähnlich gut verträglich.

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