Frauen mit Radiusfraktur: Jede dritte hat Osteoporose

BERGEN (ikr). Bei Patienten mit distaler Radiusfraktur lohnt eine Knochendichtemessung, auch wenn diese erst Anfang 50 sind. Denn viele der Betroffenen haben eine Osteoporose und somit - unbehandelt - ein hohes Risiko für weitere Frakturen.

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Messung der Knochenmineraldichte mit der DXA-Methode

Messung der Knochenmineraldichte mit der DXA-Methode

© Klaro

Norwegische Forscher haben die Prävalenz der Osteoporose bei 664 Frauen und 85 Männern ermittelt, die eine distale Radiusfraktur ohne große Krafteinwirkung erlitten hatten (JBJS 2011; 93: 348).

Als Vergleich diente eine Kontrollgruppe mit 554 Frauen und 54 Männern ohne solche Frakturen. Bei allen Patienten wurde die Knochenmineraldichte nach dem Standardverfahren, der DXA (Dual-X-Ray-Absorptiometrie)-Methode, gemessen, und zwar an der Hüfte und an der Lendenwirbelsäule.

Die Messungen ergaben eine Osteoporose-Prävalenz von 34 Prozent bei den Frauen mit Radiusfraktur. In der Kontrollgruppe hatten hingegen nur 10 Prozent der Frauen eine Osteoporose.

Bei den Männern war es ähnlich: 17 Prozent der Männer mit und nur 13 Prozent der Männer ohne Fraktur hatten eine Osteoporose. Selbst bei den jüngeren Studienteilnehmern gab es einen deutlichen Unterschied in der Osteoporose-Prävalenz.

Sie betrug etwa bei den 50- bis 59-jährigen Frauen mit Fraktur 18  Prozent und bei Frauen dieses Alters in der Kontrollgruppe 5 Prozent. Bei den 60- bis 69-jährigen waren es entsprechend 25 versus 7 Prozent.

Eine Osteoporose war bei Frauen und Männern signifikant mit distalen Radiusfrakturen assoziiert. Die norwegischen Forscher raten bei über 50-jährigen Patienten mit distaler Radiusfraktur zur Osteodensitometrie, um zu klären, ob die Betroffenen eine Osteoporose-Therapie benötigen.

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