"Starke Frauen, voll im Leben"

Veröffentlicht:

BERLIN (te). Sie verstecken ihre Hände und Füße, um die Veränderungen ihrer Gelenke unsichtbar zu machen. Sie haben Schmerzen, die vergleichbar sind mit einem Hexenschuß. Sie können manchmal keine Türen öffnen, keine Koffer tragen oder selbst in den Bus einsteigen: Patientinnen mit rheumatoider Arthritis. Auf ihre Sorgen hat die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie gemeinsam mit Bundestagspolitikerinnen in Berlin aufmerksam gemacht.

Bei der Buchvorstellung "Starke Frauen, voll im Leben" präsentierte die Selbsthilfeorganisation Interviews zwischen Politikerinnen und Patientinnen, die das Leiden vornehmlich weiblicher Patienten näher beschreiben sollen.

"Rheumatoide Arthritis steht nicht so sehr im Rampenlicht wie Aids, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen", sagte die Schirmherrin und frühere Forschungsministerin Edelgard Bulmahn. Dennoch bräuchten die Betroffenen mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung, um Lebensqualität und Lebenserwartung steigern zu können.

In Deutschland leiden etwa 800 000 Menschen an der chronisch-entzündlichen Erkrankung, die bis zur völligen Zerstörung der Gelenke führen kann. Betroffen sind vor allem Menschen zwischen 30 und 60 Jahren. Der Anteil der Frauen beträgt 75 Prozent. Die Kosten der Behandlung, der Arbeitsunfähigkeit sowie der vorzeitigen Verrentung durch die Krankheit beziffert das Bundesgesundheitsministerium auf 3,5 bis fünf Milliarden Euro jährlich.

Die Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga, Christine Jakob, forderte, daß auch nach der geplanten Gesundheitsreform Leistungen wie Beweglichkeitsübungen von den Krankenkassen bezahlt werden. Notwendig sei die Ausbildung von mehr Rheumatologen; Forschungsprojekte sollten stärker gefördert werden.

Das Buch "Starke Frauen, voll im Leben - Leben mit rheumatoider Arthritis", das mit Unterstützung des Arzneimittel-Herstellers Abbott entstand, kann bei der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie bezogen werden (Luisenstraße 41, 10117 Berlin, Tel. 0 30-240 484 70, Fax: 0 30-240 484 79, www.dgrh.de).

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen