Mit Ultraschall und MRT zur Arthritis-Diagnose
HAMBURG (grue). Das konventionelle Röntgen ist für die Frühdiagnostik der Rheumatoiden Arthritis (RA) nur bedingt geeignet, weil damit strukturelle Veränderungen im Gelenk erst sechs Monate nach Krankheitsbeginn erkannt werden. Die diagnostische Lücke kann mit Ultraschall und MRT geschlossen werden.
Veröffentlicht:Für die Integration neuer bildgebender Verfahren in die rheumatologische Grundversorgung wirbt das Projekt RemissionPlus, das von den Unternehmen Abbott und Esaote Biomedica unterstützt wird. Die Verfahren sollen verstärkt bei der Erstdiagnose der RA und für die Verlaufskontrolle eingesetzt werden.
"Damit können wir etwa verfolgen, ob eine Therapie die radiologische Progression aufhält", sagte Privatdozentin Marina Backhaus von der Charité in Berlin. Dies sei außer der klinischen Remission das wichtigste Ziel bei der Behandlung von Patienten mit RA.
Die radiologisch zunächst unsichtbare Progression der Gelenkzerstörung kann durch den rechtzeitigen Einsatz von einem TNF-Hemmer wie Adalimumab (Humira®) aufgehalten werden, so Backhaus beim Rheuma-Kongress in Hamburg.
In der Frühdiagnostik hat die Arthrosonografie eine wichtige Bedeutung, denn der gute Weichteilkontrast erlaubt die Beurteilung von Synovialis, Sehnen und Bändern. Veränderungen an den Weichteilen gehen Knochenläsionen voraus und sind ein frühes Indiz für eine progressiv verlaufende Erkrankung. Die entzündlichen Prozesse lassen sich am besten mit Farbdoppler- und Powerdoppler-Ultraschallgeräten darstellen.
Die von Backhaus geleitete Arbeitsgruppe Sonografie innerhalb der Initiative betreut eine Verlaufsstudie, die Ultraschallbefunde in gleichen Gelenkregionen nach 0, 3, 6 und 12 Monaten Therapie beurteilt. Außerdem wurde ein Sonografiedokumentationsbogen für Untersuchungen an der Hand und am Fuß entwickelt. Auch für die MRT-Untersuchungen gibt es solche Bögen, die von einer weiteren Arbeitsgruppe entwickelt worden sind. Beide Verfahren können in Basis- und Auffrischkursen geübt werden.
Informationen zur Fortbildung für Rheumatologen gibt es per E-Mail: hk@prof-dr-kellner.de