Bei Rheuma helfen auch Entspannungsübungen

Eine effektive Arzneitherapie ist bei rheumatischen Erkrankungen wichtig. Positiv wirken aber auch Entspannungstechniken.

Von Simone Reisdorf Veröffentlicht:
Entspannungstechniken haben vier Effekte auf Körper und Geist.

Entspannungstechniken haben vier Effekte auf Körper und Geist.

© Foto: falkjohannwww.fotolia.de

"Nicht nur körperliche Reaktionen wie Schmerzverhalten, Muskelanspannung und sensorische Wachheit werden durch Entspannung verbessert", hat Dr. Petra Georgiewa, Psychologin an der Charité Berlin, berichtet. Auch psychosoziale Reaktionen wie die emotionale Befindlichkeit und physische Belastbarkeit werden positiv beeinflusst", so Georgiewa beim Rheuma-Kongress in Berlin. Nach ihren Worten haben Entspannungsverfahren vier Effekte. Sie wirken

  • muskulär, indem sie die Spannung reduzieren,
  • kognitiv, indem sie die Konzentration erhöhen,
  • emotional auf die Körperwahrnehmung und
  • mental, indem sie eine Haltung des "Geschehenlassens" induzieren.

Die Wirksamkeit von Entspannungs- und kognitiven Verfahren auf rheumatologische Erkrankungen sei in Studien nachgewiesen, so Georgiewa auf einer Veranstaltung von UCB. Solche Erfolge seien auf vielfältige Weise messbar, etwa mit dem Elektromyogramm (EMG), über Atmungs- und Kreislaufreaktionen, die Thermoregulation, den Ruhe-Energieumsatz, blutchemische Veränderungen - wie im Spiegel der Stresshormone - und das EEG.

Georgiewa zählte geeignete Entspannungsverfahren auf: "Dazu gehören autogenes Training, progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, aber auch diverse Methoden asiatischen Ursprungs wie Yoga oder Chi-Gong", sagte sie. "Gerade letztere erfordern aber bei Schmerzpatienten eine langsame Annäherung." So könne jeder Rheumapatient eine für ihn geeignete Entspannungsmethode finden, die, wenn auch nicht immer den Schmerz, so doch Schlafstörungen oder Erschöpfung reduziere.

www.dgrh.de

Mehr zum Thema

Metaanalyse

Schützen Biologika bei Rheuma vor Demenz?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Lesetipps
Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht

Klinisch ist die Herausforderung bei der IgA-Nephropathie ihr variabler Verlauf. In den meisten Fällen macht sie keine großen Probleme. Bei einem Teil der Patienten verläuft sie chronisch aktiv, und einige wenige erleiden katastrophale Verläufe, die anderen, schweren Glomerulonephritiden nicht nachstehen.

© reineg / stock.adobe.com

Glomerulonephitiden

IgA-Nephropathie: Das Ziel ist die Null