Internisten diskutieren über Naturheilkundliches bei Rheuma

Ernährung und Phytotherapie sind beim Deutschen Internistentag in Berlin bedeutende Themen.

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BERLIN (eb). Bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen sollte die Ernährungstherapie ab Beginn der Krankheit ein selbstverständlicher Therapiebaustein sein, empfehlen Rheumatologen. Nur: Was ist eine Rheumakost? Zentral bei der langfristigen Umstellung der Essgewohnheiten ist die Reduktion tierischer Fette. Fettreiche Lebensmittel tierischer Herkunft wie Schmalz, Leber, Eigelb oder fettreiche Fleisch- und Wurstsorten meiden! Nicht mehr als zwei Portionen Fleisch oder Wurst pro Woche sollten es sein. Kennen sollten Rheuma-Patienten die Grundsätze der überwiegend laktovegetabilen Kost, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidanzien ist.

Empfehlenswert sind Makrele, Lachs und Hering - zweimal pro Woche. Diese Fische sind reich an Omega-3-Fettsäuren. Das gilt auch für Raps-, Soja-, Walnuss- und Leinöl. Zum Nutzen der Substitution von Fischöl, Vitamin D, Vitamin C oder Zink bei Rheumapatienten gibt es neue Daten. Das Votum für Omega-3-Fettsäuren in Form von Fischölkapseln wird positiver. Eine Substitution von Vitamin D wird künftig empfohlen, ebenso in Einzelfällen die Therapie mit Zink, besonders bei Patienten mit Psoriasis-Arthritis. Die regelmäßige Substitution von Vitamin C und E oder Selen wird nur im Einzelfall angeraten.

Die in Gemüse und Obst enthaltenen antioxidativen Substanzen sprechen für den Verzehr von fünf Portionen am Tag.

Eine NSAR-ähnliche Wirkung wird salicin- und polyphenolreichen Phytotherapeutika zugeschrieben. Dazu zählen Zubereitungen aus Weidenrinde, Stiefmütterchenkraut, Pappel oder Primeln. Eher kortisonähnliche Eigenschaften sollen Zaunrübe, Süßholz und Weihrauch haben. Teufelskrallenwurzel oder Arnikablüten sind vor allem schmerzlindernd.

Langenbeck-Virchw-Haus, Berlin, Donnerstag, 24. September, 15:30 bis 17 Uhr, Hörsaal, Thema: Naturheilkundliche Interventionen bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.

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