Kommentar

Impfungen wieder einmal unschuldig

Von Michael Hubert Veröffentlicht:

Liest man in einschlägigen Impfgegnerforen, ist nur ein Schluss möglich: Ohne Impfungen gäbe es keine Krankheiten, kein Leid und keinen Hunger auf der Welt. Ein gern wiedergekäutes "Argument" lautet: Impfungen triggern Autoimmunerkrankungen.

Das mag sogar plausibel erscheinen, denn immer wenn das Immunsystem einen Kick erhält, könnte es sich auch gegen den eigenen Körper richten. Nur müsste das für Impfungen und Infektionen gelten. Daran ändert auch das von Impfgegnern gern vor das Wort Infektion gestellte Adjektiv "natürlich" nichts.

Eine Rheumatoide Arthritis (RA) jedenfalls hat nichts mit einer Impfung zu tun, hat eine Studie aus Schweden ergeben. Die Autoren weisen in der Diskussion noch einmal daraufhin, dass keine epidemiologische Studie mit statistischer Power bisher einen Zusammenhang von RA und Impfungen ergeben habe.

Solche Berichte zu RA oder reaktiver Arthritis seien Einzelfallberichte ohne Kontrollen. Das sollten Ärzte im Hinterkopf behalten, wenn Patienten so gegen Impfungen argumentieren - und ihnen den Unterschied zwischen einer Anekdote und wissenschaftlichen Studien klarmachen.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Rheumatoide Arthritis nicht durch Impfungen getriggert

Mehr zum Thema

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert