Ärzte Zeitung online, 12.02.2010
"NephroGen"-Labor hilft nierenkranken Kindern weltweit
HEIDELBERG (eb). Nierenkrankheiten haben häufig eine
genetische Ursache. Die Diagnosestellung kann nur in wenigen
spezialisierten Laboren durchgeführt werden. Die Uniklinik
Heidelberg hat ein solches Labor aufgebaut, das Genanalysen im In- und
Ausland durchführt. 2010 sollen die nephrogenetischen Leistungen
in das Angebot des Humangenetischen Instituts integriert und dort auch
abgerechnet werden.
Die Genanalysen werden nicht von allen Krankenkassen bezahlt und die
Untersuchungen wurden bisher im Rahmen von Forschungsprojekten
finanziert und waren für die Einsender daher kostenlos. Dies soll
sich mit der Eingliederung ins Humangenetische Institut jetzt
ändern.
Professor Franz Schaefer, Leiter der Pädiatrischen Nephrologie
des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg, hat mit
"NephroGen" ein Labor aufgebaut, das die Diagnostik für die 15
häufigsten, nierenrelevanten Gene anbietet. Für die meisten
dieser Gene ist das Heidelberger Labor der erste und bisher einzige
Leistungsanbieter in Europa.
Neben Einsendungen aus Deutschland kommen Anforderungen aus
europäischen Ländern, dem mittleren Osten und Lateinamerika.
Seit 2005 wurden über 1000 Genanalysen durchgeführt. Das Projekt "NephroGen" wird seit 2004 von der Dietmar Hopp Stiftung mit 400 000 Euro finanziert.
Über Internetportale www.nephrogen.org und www.podonet.org werden Aufträge angenommen, Daten gesammelt und Informationen bereit gestellt.
Weiter Information über das nephrologische Labor

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