Skala erleichtert Therapiekontrolle bei erektiler Dysfunktion

BERLIN (gvg). Der neue Erektionshärte-Score könnte Ärzten eine bessere Steuerung der Therapie bei Patienten mit erektiler Dysfunktion (ED) ermöglichen. Die Skala wurde anhand von Studien mit dem Phosphodiesterase-5-Hemmer Sildenafil evaluiert.

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"Wir hatten bisher kein gutes Maß für die Quantifizierung des Erfolgs einer Behandlung mit PDE-5-Hemmern", sagte der Urologe und Sexualmediziner Dr. Gerald Brock vom St. Joseph‘s Health Centre in London in Kanada. Auf dem Europäischen Urologenkongress in Berlin plädierte der Kollege deswegen dafür, in der Alltagsversorgung von ED-Patienten die Härte der Erektion als Zielparameter einzuführen.

Einfach erhoben werden kann die Erektionshärte mit dem neuen Erektionshärte-Score (EHS), der über den Außendienst des Unternehmens Pfizer erhältlich ist. Es handelt sich um eine einfache Skala mit vier Punkten: "1" steht für ein zwar vergrößertes, aber nicht hartes Glied. "2" bedeutet ein Glied, das zwar hart ist, aber nicht hart genug für eine Penetration. Bei "3" ist eine Penetration möglich, aber erst bei "4" sind Härte und Steifheit optimal für einen zufriedenstellenden Geschlechtsverkehr.

Die Erektionshärte korreliere sehr gut mit den in der Sexualmedizin üblichen Parametern, die meist mithilfe umfangreicher Fragebögen ermittelt würden, so Brock. Anhand von Studien mit dem PDE-5-Hemmstoff Sildenafil (Viagra®) sei gezeigt worden, dass Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein um so größer sind, je besser Erektionshärte und sexuelle Zufriedenheit sind.

Die Einteilung des EHS sei für jeden ED-Patienten sofort nachvollziehbar, sagte Professor Michael Kirby von der Universität Hertfordshire in England. Sie bilde eine gute Grundlage für das Arzt-Patienten-Gespräch. Führe etwa eine ED-Therapie im ersten Schritt nur zu einer Grad-3-Erektion, dann könne mit dem Patienten über eine Dosiserhöhung oder über einen anderen Einnahmezeitpunkt gesprochen werden, damit eine Grad-4-Erektion doch noch erreicht wird.

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