Bei BPH-Kombitherapie kaum akuter Harnverhalt

NEU-ISENBURG (hsr). Zwei Pillen helfen mehr als eine: Gemeinsam gegeben, bewahren Finasterid und Doxazosin Männer mit benigner Prostatahyperplasie (BPH) deutlich wirksamer als jede Substanz für sich allein vor einer Progression der Erkrankung.

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Denn die Progressionsrate verringert sich mit der Kombitherapie im Vergleich zu Placebo um 66, verglichen mit dem Alpha-1-Blocker alleine um 39 und mit dem 5-alpha-Reduktasehemmer alleine um 34 Prozent. Das sind die abschließenden Ergebnisse der MTOPS-Studie, die jetzt veröffentlicht worden sind (NEJM 349, 2003, 2387). MTOPS steht für Medical Therapy of Prostatic Symptoms.

In der Studie wurden 3047 BPH-Patienten im Mittel 4,5 Jahre behandelt. Die über 50jährigen Männer erhielten entweder täglich 5 mg Finasterid (in Deutschland als Proscar® erhältlich), 4 oder 8 mg Doxazosin (etwa als Cardular® PP Uro auf dem Markt), beide Substanzen kombiniert oder Placebo.

Als primären Endpunkt für ihre Studie wählten die Autoren die BPH-Progression. Ein Fortschreiten der Erkrankung legten die Urologen fest, wenn die BPH-Symptome deutlich zunahmen (mehr als vier Punkte auf der 35 Punkte umfassenden AUA-Symptomskala), bei akutem Harnverhalt, Harninkontinenz, Niereninsuffizienz oder bei rezidivierenden Harnwegsinfekten.

Zu einer Progression der BPH kam es im Studienzeitraum bei fünf Prozent der Patienten mit der Kombination, mit Doxazosin und Finasterid alleine jeweils bei zehn Prozent und mit Placebo bei 17 Prozent.

Einen akuten Harnverhalt hatten in der Studie 0,5 Prozent der Patienten mit Kombitherapie, mit Doxazosin 1,2 Prozent, mit Finasterid 0,8 Prozent und mit Placebo 2,4 Prozent. Eine Operation war bei etwa einem Prozent der Patienten mit der Kombination nötig, bei zwei Prozent mit Finasterid, bei drei Prozent mit Doxazosin und bei fünf Prozent mit Placebo.

Bei Patienten, die Placebo oder den Alpha-1-Blocker einnahmen, erhöhte sich das Prostatavolumen im Studienzeitraum durchschnittlich um 24 Prozent, hingegen verkleinerten sowohl die duale Behandlung als auch Finasterid allein die Volumina um im Mittel 19 Prozent.

Lesen Sie dazu auch: Kombitherapie bei BPH senkt deutlich die Progressionsrate

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