Symptome bei Prostatavolumen über 25 ml? "Dann gleich Kombitherapie"

ISTANBUL (hsr). Bei Patienten mit einem Prostatavolumen ab 25 ml und Symptomen wie häufigem Wasserlassen oder Nachtröpfeln ist eine Kombitherapie mit einem Alpha-Blocker und einem 5-alpha-Reduktase-Hemmer die beste Therapie-Strategie.

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Das hat eine neue Subgruppenanalyse der MTOPS-Studie mit Doxazosin und Finasterid ergeben. Die Abkürzung MTOPS steht für Medical Therapy of Prostatic Symptoms.

Wie Professor Steven A. Kaplan aus New York beim Europäischen Urologenkongreß in Istanbul berichtete, profitieren sowohl Männer mit leicht vergrößerter Prostata als auch solche mit deutlich erhöhtem Volumen über 40 ml von der Kombitherapie. Sie reduzierte das Risiko einer Progression der benignen Prostatahyperplasie (BPH) um 50 Prozent im Vergleich zur Monotherapie mit Doxazosin oder Finasterid.

Das Risiko für einen invasiven Eingriff wurde durch die Kombinationsbehandlung sogar um etwa 70 Prozent gesenkt. Darüber hinaus sei die Rate der Symptome bei den kombiniert behandelten Patienten geringer und die maximale Harnflußrate höher als bei den Patienten mit Monotherapie.

Bei Patienten mit einem Prostata-Ausgangsvolumen von unter 25 ml - das waren weniger als ein Drittel aller Patienten in MTOPS - gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen einer Monotherapie mit dem Alpha-Blocker und der Kombinationstherapie, so Kaplan. Mit der Kombitherapie wurden BPH-Symptome und Harnflußrate günstiger beeinflußt als mit Finasterid allein.

Fazit des Urologen: Patienten mit kleinen Prostatae unter 25 ml, die BPH-Symptome haben, brauchen nur einem Alpha-Blocker. Bei symptomatischen Patienten mit einem Prostatavolumen über 25 ml sollte bereits auf die kombinierte Behandlung gesetzt werden.

In MTOPS erhielten mehr als 3000 Patienten mit mittelgradigen bis schweren Prostatasymptomen im Mittel 4,5 Jahre täglich 5 mg Finasterid, 4 oder 8 mg Doxazosin, eine Kombination beider Substanzen oder Placebo.

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