Kommentar
EHEC: Folgt der Run auf die Praxen?
Darauf haben die Medien in der Republik sehnsüchtig gewartet. Endlich ist er da, der Schnelltest zum Nachweis von EHEC. Entwickelt haben ihn Forscher der Uni Münster. Mit dem Test könne, so verlautet aus Münster, jedes Labor den Erreger innerhalb von Stunden nachweisen - nicht nur in Stuhlproben, sondern auch auf Gemüse.
Das ist Futter - vor allem für die Boulevard-Blätter. Je nachdem, wie sie ihren Lesern die frohe Botschaft über den Schnelltest kundtun, könnte dies einen Run auf die Praxen auslösen. Und zwar schon bei den geringsten Anzeichen einer Durchfallerkrankung.
Praxischefs können sich aber ohne Zweifel wappnen für einen Ansturm EHEC-besorgter Patienten. Und zwar, indem sie gut sichtbar in der Praxis, etwa am Tresen und im Wartezimmer, vor allem über die sinnvollen Prophylaxe-Maßnahmen informieren und ihre Patienten auffordern, dies auch aktiv zu tun. Des Weiteren können sie sie ermuntern, Essens-Tagebücher zu führen.
Wichtig ist es für Ärzte, auch gerade in der gegenwärtigen Situation auf Patientenängste rund um EHEC und allerlei Gemüse einzugehen. Das kann eine gute Arzt-Patienten-Beziehung zusätzlich festigen.
Lesen Sie alle Berichte und Hintergründe in unserem Special zur EHEC-Welle.