Nicht-medikamentöse Therapie

Gehtraining ist die Basis der Behandlung

Die medikamentöse Versorgung von PAVK-Patienten ist das A und O der Therapie. Doch genauso wichtig sind Allgemeinmaßnahmen wie Verzicht aufs Rauchen, Abnehmen und vor allem das Gehtraining. Auch chirurgische Interventionen können nötig sein.

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Gehtraining ist die Basistherapie für Patienten mit perioherer arterieller Verschlußkrankheit.

Gehtraining ist die Basistherapie für Patienten mit perioherer arterieller Verschlußkrankheit.

© Foto: .shock@fotolia.de

Zur optimalen Behandlung gehört, die Risikofaktoren auszuschalten. Raucher müssen lernen, ohne Zigaretten auszukommen. Denn Rauchen ist Risikofaktor Nummer eins für PAVK. Die Framingham-Studie hat gezeigt, dass bei starken Rauchern (über 20 Zigaretten am Tag) verglichen mit Nichtrauchern eine Claudicatio intermittens viermal häufiger ist.

Umgekehrt sind 43 Prozent aller PAVK-Patienten Raucher. Fortgesetztes Rauchen nach der Diagnose einer Verschlusskrankheit beschleunigt den Krankheitsprozess. Außerdem haben Raucher ein höheres Amputationsrisiko als Nichtraucher. Das alles sind Gründe genug, die Patienten anzuhalten, mit dem Rauchen aufzuhören. Nikotinpflaster und -kaugummi haben sich bewährt. Dagegen bringt es nichts, auf Pfeife oder Zigaretten mit niedrigerem Teer- oder Nikotingehalt umzusteigen.

Andere Risikofaktoren, die in Schach gehalten werden müssen, sind Adipositas, Diabetes, Hypertonie und Fettstoffwechselstörungen. Sport, vor allem Ausdauertraining, kann hier viel bewirken.

Überhaupt Bewegung: Das ist das beste und billigste Medikament. Gehtraining ist die Basistherapie bei PAVK. Dazu gibt es in vielen Städten ambulante Gefäßsportgruppen. Die Bewegung zu üben, die die starken Schmerzen verursacht, ist erwiesenermaßen sehr wirksam. Es führt zur Ausbildung von Kollateralgefäßen, die Gefäßstenosen umgehen. Sinnvoll ist ein Intervalltraining: Die Patienten halten an, bevor Schmerzen deutlich spürbar werden, ruhen sich etwas aus, und gehen dann weiter.

Zur konservativen Behandlung von pAVK-Patienten gehören die Versorgung von schlecht heilenden Wunden und chirurgische Maßnahmen. Die operative Standardmethode ist die Ballondilatation (PTA), bei der heute meist Stents eingesetzt werden, um die Gefäße offen zu halten. Die primäre Erfolgsrate bei PTA der Arteria iliaca liegt heute in guten Gefäßzentren bei 93 bis 96 Prozent.

Nach drei Jahren sind die erweiterten Beckenarterien noch in 70 bis 80 Prozent offen. Der langfristige Erfolg von PTA oder auch Bypass-Operationen hängt jedoch wesentlich davon ab, wie konsequent gegen die der Gefäßerkrankung zugrunde liegenden Risikofaktoren vorgegangen wird. (ug)

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