Studie

Ebola-Überlebende auch 40 Jahre später noch immun

Eine Forscherin machte sich auf die Suche nach den Überlebenden des ersten Ebola-Ausbruchs – und verspricht sich davon wichtige Erkenntnisse.

Veröffentlicht:
Im Labor machten Ebola-Forscher eine interessante Entdeckung.

Im Labor machten Ebola-Forscher eine interessante Entdeckung.

© shironosov / Getty Images / iStock (Symbolbild)

LOS ANGELES. Die Überlebenden des weltweit ersten Ebola-Ausbruchs sind auch 40 Jahre nach der Infektion immun gegen den tödlichen Erreger. Dieses Ergebnis einer aktuellen Studie wurde kürzlich online im "Journal of Infectious Diseases" veröffentlicht.

"Es ist interessant zu sehen, dass Menschen nach einer solch langen Zeit diese Reaktivität gegenüber dem Virus zeigen", sagte Stephan Becker, Virologe an der Philipps-Universität Marburg. Die Entdeckung käme allerdings "nicht völlig unerwartet". Denn frühere Studien hätten bereits ergeben, dass Überlebende eine Immunreaktion auf das Ebola-Virus elf Jahre nach der Infektion zeigten.

Allerdings waren bisher die Überlebenden des ersten registrierten Ebola-Ausbruchs, der sich 1976 nahe der kongolesischen Stadt Yambuku ereignet hatte, nicht untersucht worden.

"Niemand wusste, ob diese Menschen noch lebten", sagte Anne Rimoin, Epidemiologin an der University of California. Rimoin verspricht sich Erkenntnisse darüber, wie die Infektion Jahrzehnte später die Gesundheit beeinflusst. Hilfreich sei dies für die Zehntausenden Überlebenden der jüngsten Epidemie, die sich 2014 bis 2016 in Westafrika ereignet hatte. Diese litten oft unter Folgeerkrankungen der Augen und Gelenke.

Rimoins Team gelang es schließlich, 14 Personen, die den mutmaßlichen Erstausbruch überlebt hatten, in die Studie einzubeziehen. Im Labor waren Immunzellen von Überlebenden in der Lage, andere Zellen vor dem Ebola-Virus zu schützen. Dies deutet darauf hin, dass diese Personen auch 40 Jahre nach der Infektion vor dem Virus geschützt sind. (eb)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen