Der 100jährige Nestor der Inneren Medizin
Welche Gesellschaft kann sich schon rühmen, daß ihr Nestor auch im Alter von 100 Jahren noch zum Jahreskongreß kommt? Doch Professor Hans Erhard Bock aus Tübingen, der Ende Dezember 100 Jahre alt geworden ist (wir berichteten), hat es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen lassen, nach Wiesbaden zum Internistenkongreß zu kommen, wo er mit anhaltendem Applaus bedacht worden ist.
Als hochverehrten Nestor der Inneren Medizin begrüßte ihn Kongreßpräsident Professor Ulrich R. Fölsch aus Kiel. Und Bock selbst strahlte. Er ging zwar langsam am Arm seiner Tochter, aber sein hohes Alter war ihm nicht anzumerken. Als "frohgemut, bei gebremster Leistungsfähigkeit" hat er sein Lebensgefühl im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" kürzlich beschrieben.
Bock ist einer der letzten großen Lehrer, die in Deutschland eine Schule der Inneren Medizin aufgebaut haben. Viele bekannte Ordinarien sind aus ihr hervorgegangen. Doch viele seiner Schüler sind bereits tot. Bock aber wird sicher auch im nächsten Jahr nach Wiesbaden kommen, wenn er kann. (ug)