Hepatitis-E-Ausbruch in Darfur

GENF (ug). Mangelernährung, akute Atemwegsinfekte, Durchfallerkrankungen, Malaria, Hepatitis E und psychische Störungen sind die Haupt-Gesundheitsprobleme der Menschen in den Flüchtlingscamps in der sudanesischen Provinz Darfur und im benachbarten Tschad. Ursache für viele Erkrankungen sei der Mangel an Trinkwasser, so die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem letzten Gesundheitsbericht von der Krisenregion.

Veröffentlicht:

Die Zahl der Hepatitis-E-Infizierten in den Camps hat sich innerhalb eines Monats fast verdoppelt. Bis zum 20. August sind in Darfur 2432 Infektionen registriert worden, 41 Kranke sind gestorben. In einem Camp im Osten des Tschad, in dem etwa 18 500 sudanesische Flüchtlinge leben, haben sich zwischen dem 26. Juni und dem 20. August 959 Menschen mit Hepatitis E infiziert. 30 Patienten sind gestorben.

Cholera sei in den Flüchtlingscamps bisher nicht aufgetreten, so die WHO. Im Zentraltschad allerdings habe es in einiger Entfernung von den Camps einen Cholera-Ausbruch mit über 2000 Infizierten und etwa 100 Toten gegeben.

Schon im Juni sind 2,26 Millionen Kinder gegen Masern geimpft worden. Jetzt laufen Impfkampagnen für etwa 200 000 Kinder in Nord-Darfur. Ende August ist die zweite Welle von Polio-Impfungen abgeschlossen worden. 1,4 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind geimpft worden.

Um die Gesundheitsvorsorge für die Flüchtlinge in Darfur aufrechtzuerhalten, braucht die WHO etwa eine Million US-Dollar pro Monat. Zusätzlich sind 200 000 Dollar im Monat nötig, um die Flüchtlinge im Tschad zu versorgen.

Die Helfer leben selbst gefährlich. In Darfur sind acht humanitäre Helfer entführt worden. Die fünf sudanesischen Freiwilligen des Roten Halbmonds und die drei einheimischen Mitarbeiter des Welternährungsprogramms WFP wurden am Samstag bei der Verteilung von Lebensmitteln verschleppt.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert