"Bücherfuchs" wandelt Textseiten in Blindenschrift um

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Wissenschaftler der Universität Wuppertal haben einen vollautomatischen Bücherscanner entwickelt. Mit dem "Bücherfuchs" können blinde und sehbehinderte Menschen Texte elektronisch in Punktschrift oder in eine gesprochene Version umwandeln.

Nach Angaben der Wuppertaler Universität eignet sich das neue Gerät auch für körperbehinderte Menschen, die Bücher nicht selbst halten oder die Seiten nicht umblättern können.

Der "Bücherfuchs" ist einfach zu handhaben: Das Buch wird aufgeklappt mit den Seiten nach oben in eine Schublade eingelegt. Die Textseiten werden mit Hilfe eines Dreh-Saug-Mechanismus‘ automatisch umgeblättert. So kann das Buch Seite für Seite von einem handelsüblichen Flachbettscanner erfaßt werden.

Die Daten werden auf einem Computer abgespeichert. Eine entsprechende Software wandelt sie dann in Blindenschrift um oder macht sie in einer Sprachausgabe akustisch zugänglich. Auch eine Umwandlung in Großschrift ist möglich.

Entwickelt wurde der Prototyp von Ingenieur Jörg Beyer unter wissenschaftlicher Leitung von Professor Jürgen Schlingensiepen vom Fachbereich Produktionstechnik. Die Idee für den "Bücherfuchs" hatte der blinde Wuppertaler Student Matthias Fuchs, nach dem das Gerät benannt wurde.

Aufgrund der einfachen Bauweise könnte der "Bücherfuchs" zu einem Preis schon ab 1500 Euro auf den Markt kommen. "Wir sind zur Zeit auf der Suche nach einem Kooperationspartner aus der Industrie, der die serienreife Weiterentwicklung finanziert, die Funktionen gemeinsam mit der Universität Wuppertal optimiert und den Bücherfuchs auf den Markt bringt", sagt Ingenieur Jörg Beyer.

In Deutschland leben 155 000 blinde und 500 000 sehbehinderte Bürger. Weltweit sind zwischen 45 und 50 Millionen Menschen blind, davon leben 90 Prozent in den Entwicklungsländern. (ddp/eb)

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