IPPNW fordert forcierte atomare Abrüstung

NEW YORK (lap). Die USA und Rußland sollten 5000 Atomwaffen aus der höchsten Alarmbereitschaftsstufe herausnehmen. Das hat die deutsche Sektion der "IPPNW - Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs" im Plenarsaal der Vereinten Nationen in New York gefordert.

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Derzeit ringen Vertreter aus rund 190 Teilnehmerstaaten des Atomwaffensperrvertrags bei den Vereinten Nationen um einen Ausweg aus der Krise der internationalen Abrüstung. Mit dabei ist auch die IPPNW als Nicht-Regierungsorganisation.

Etwa 40 russische Atomwaffen, hieß es in New York, seien allein auf New-York-City programmiert. IPPNW-Mitbegründerin Helen Caldicott wies auf die Gefahr eines Terrorangriffs hin.

"Tschetschenische Terroristen könnten sich Zugang zu Militäreinrichtungen in Moskau verschaffen und einen Atomschlag auslösen", warnte sie. "Ein Unfall aus menschlichem Versagen oder durch unautorisierten Gebrauch würde Millionen Menschen in Europa oder Nordamerika töten", sagte IPPNW-Abrüstungsexpertin Xante Hall.

Seit 35 Jahren ist der Atomwaffensperrvertrag in Kraft. Darin wird die Verpflichtung der traditionellen Atomwaffenstaaten zur Abschaffung dieser Waffen festgeschrieben. Die aktuellen Verhandlungen sind allerdings in eine Sackgasse geraten.

Die USA vertreten die Auffassung, daß alle Abmachungen aus der Zeit vor dem Terroranschlag am 11. September 2001 nur noch historischen Wert haben. Gibt es in New York keinen Durchbruch, so die Befürchtung der IPPNW, könnten weitere Länder dem Beispiel Nordkoreas folgen und den Vertrag einseitig kündigen.

Die IPPNW ist weltweit in mehr als 50 Ländern einschließlich Nordkorea vertreten. In Deutschland hat die Organisation rund 8000 Mitglieder. Die IPPNW unterhält Friedens-, Forschungs- und Gesundheitsprojekte im Irak, in Israel, Palästina oder Nordkorea. 1985 hat die IPPNW den Friedens-Nobelpreis erhalten.

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