Durch Kleinwaffen sterben jährlich 500 000 Menschen

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NEW YORK/KÖLN (dpa). Kleinwaffen wie Maschinenpistolen, Schnellfeuergewehre, Pistolen und Handgranaten töten nach einer jüngsten Erhebung jedes Jahr eine halbe Million Menschen in aller Welt.

300 000 Opfer sterben in bewaffneten Konflikten, die anderen 200 000 Menschen durch Mord und Totschlag oder auch Suizid. Das geht aus der globalen Erhebung "Small Arms Survey 2005" hervor, die zum Auftakt einer noch bis zum Freitag dauernden UN-Konferenz in New York veröffentlicht wurde.

    Bis 90 Millionen Kleinwaffen im Nahen Osten.
   

"Kleinwaffen sind die Massenvernichtungswaffen unserer Zeit. Gewehre wie das deutsche G 3 oder die russische Kalaschnikow bringen mehr Menschen den Tod als schwere Waffensysteme", kommentierte Dietrich Garlichs von Unicef in Köln.

Zusammen mit dem Bonner Konversionszentrum BICC fordert das UN-Kinderhilfswerk von der Bundesregierung, eine Vorreiterrolle für die weltweite Kontrolle von Kleinwaffen zu übernehmen. So sollten ausrangierte Waffen und Munition der Bundeswehr künftig nicht mehr weiterverkauft werden wie bislang üblich.

In bewaffneten Konflikten gehen der Erhebung zufolge zwischen 60 und 90 Prozent der Toten auf das Konto von Kleinwaffen. Selbst wenn dann die Kämpfe eingestellt seien, blieben die Waffenbestände meist im Lande und forderten weiterhin hohe Opferzahlen, heißt es in dem Bericht.

Zu den Ländern, die die meisten Kleinwaffen produzieren und in alle Welt verschicken, gehören außer den USA auch Italien, Brasilien, Deutschland, Belgien, Rußland und China.

Die meisten Kleinwaffen sind in den Ländern des Nahen Ostens im Umlauf. Sie sollen nach der in Genf erarbeiteten Studie über 45 bis 90 Millionen Kleinwaffen verfügen. Auf der koreanischen Halbinsel sowie in Japan sollen das Militär und die Polizei zusammen 22 bis 42 Millionen Kleinwaffen haben.

Aufgabe der New Yorker Konferenz ist es, die Einhaltung des UN-Aktionsprogramms zur globalen Reduzierung der Kleinwaffen zu kontrollieren.

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