"Wir sind glimpflich davongekommen"

MÜNCHEN (dpa). Das Hochwasser hat sich gestern vom bayerischen Alpenrand nach Norden verlagert - im Süden Bayerns begannen nach der Katastrophe die ersten Aufräumarbeiten. Bangen mußten gestern vor allem die Menschen entlang der Donau. Gefährdete Stellen wurden mit Sandsäcken gesichert und Anwohner vorsorglich aufgefordert, sich auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten.

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In Regensburg wird der höchste Pegelstand für Donnerstag vormittag mit etwa 5,60 Metern erwartet. Beim Augusthochwasser 2002 war die Donau auf 6,60 Meter angeschwollen. Dennoch waren viele Hilfskräfte im Einsatz. Mehrere tausend Sandsäcke wurden verteilt und mobile Schutzwände errichtet. Auch in Passau rüsteten sich die Einsatzkräfte.

In Mühldorf, aber auch in den Landkreisen Freising, Günzburg und Dillingen herrschte gestern unterdessen weiter Katastrophenalarm. In Neu-Ulm blieb die Lage angespannt. An der Isar erreichte die Scheitelwelle München, in den braunen Wassermassen trieben entwurzelte Bäume.

In Südbayern begannen die Menschen dagegen bereits mit ersten Aufräumarbeiten. Die abfließenden Wassermassen hinterließen eine Spur der Verwüstung. In den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz-Wolfratshausen und Rosenheim herrschte weiter Katastrophenalarm. Hunderte Menschen, die in Bad Tölz vorsorglich in Sicherheit gebracht worden waren, konnten am Morgen in ihre Häuser zurückkehren. Garmisch war wieder zugänglich, in Eschenlohe floß das Wasser ebenfalls ab.

Die Autobahn A 93 war von Österreich in Richtung Rosenheim zwischen Oberaudorf und Brannenburg aber weiter wegen Unterspülung gesperrt, ebenso die Autobahn München-Garmisch ab Sindelsdorf.

Auch in den schwäbischen Hochwassergebieten stabilisierte sich die Lage. In Augsburg wurde der Katastrophenalarm aufgehoben. Die wieder befahrbare Autobahnbrücke wurde mit Tonnen von Material stabilisiert. Der Markt Oberstaufen im Oberallgäu mußte gestern über eine Notversorgung aus Tanklastzügen mit Trinkwasser beliefert werden.

Die Stadt Kempten entging nur knapp einer Hochwasser-Katastrophe. Die Rekordflut mit einem Höchststand von 6,42 Meter verschonte die Altstadt um Zentimeter, sagte ein Sprecher der Stadt. "Wir sind glimpflich davon gekommen."

Auch in den Hochwassergebieten im Westen Österreichs hat sich gestern die Lage leicht entspannt. Schon am Vormittag trag aber die Donau bei Linz über die Ufer.

In der Zentralschweiz dagegen haben die Behörden noch keine Entwarnung gegeben. An vielen Stellen drohen Geröll- oder Schlammlawinen abzugehen, da der Boden vollgesaugt ist. Zum Teil steigen die Pegel der zentralschweizer Seen sogar noch an.

Lesen Sie dazu auch: Hochwasser auch in Polen und Rumänien Höhe der Schäden ist bisher noch nicht abzusehen

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